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Internationale Projekte

Die Elton John Aids Foundation hat gemeinsam mit ihrer amerikanischen Schwesternorganisation im Kampf gegen AIDS Unglaubliches geleistet.

Bis Ende 2001 gab es laut UNAIDS 60 Millionen HIV-positive Menschen weltweit. Ein Drittel davon sind zwischen 15 und 24 Jahre alt. Im südlichen Afrika ist AIDS heute die Todesursache Nummer 1.Weltweit lebten bis Ende 2001 2,7 Millionen Kinder unter 15 Jahren mit AIDS, 2,4 Millionen davon im südlichen Afrika.

Bisher hat die Elton John Aids Foundation, gemeinsam mit ihrer amerikanischen Schwesternorganisation, im Kampf gegen AIDS 4.000 Unterstützungsanträge verschiedenster Organisationen in 55 Ländern positiv beantwortet.

Im ersten Jahr der Kooperation zwischen dem Life Ball und der Elton John Aids Foundation stellte der Life Ball insgesamt 420.875,- Euro (250.000 Britische Pfund) für die Unterstützung von acht Projekten in vier der am schlimmsten betroffenen Länder der Welt zur Verfügung. Im südlichen Afrika konnten damit etwa drei Millionen Menschen erreicht werden.

Alle diese Projekte stellen Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten, denn sie sind – gerade in Gebieten, in denen der Anteil von HIV-infizierten Menschen erschreckende 20% oder mehr ausmacht – besonders betroffen: AIDS-Waisen, denen jede soziale Perspektive fehlt; HIV-positive Kinder, die medizinische Betreuung benötigen und die auch im Sterben nicht alleingelassen werden dürfen; junge Menschen, die rechtzeitig über das Risiko einer Ansteckung aufgeklärt werden müssen, um sich schützen zu können.

Gerade die Unterstützung von jungen Menschen birgt die Hoffnung, den Kampf gegen AIDS zu gewinnen, denn sie sind unser aller Zukunft.

Bei der Auswahl der Projekte achtete die Foundation besonders darauf, dass es sich um innovative „Pionierprojekte“ handelt, die kosteneffizient arbeiten und unter lokaler Leitung stehen. Letzteres ist von wesentlicher Bedeutung, um die langfristige Existenz und den Erfolg solcher Unterfangen zu sichern.

Weiters ist es ein zentrales Anliegen, Projekte zu fördern, die mit verschiedenen Aktivitäten auch unterschiedliche Gesellschaftsgruppen verbinden, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Faktoren das Risiko junger Menschen bestimmt, sich mit HIV anzustecken, verstoßen oder ausgenutzt zu werden und in Armut ums Überleben kämpfen zu müssen.

Aufklärung und Information

Medical Aid Foundation / Tanzania. „Our Grievance“-Projekt
(„Unsere Klage“-Projekt)

Mit der Unterstützung des Life Balls wurden Informationsbroschüren über HIV und AIDS für Jugendliche gedruckt, die an fast die Hälfte aller Schüler und Schülerinnen an öffentlichen Schulen von Tanzania verteilt wurden. Viele weitere Kopien davon werden benötigt.

Individuelle Betreuung und Kooperation

AIDS Foundation of South Africa. „Pinetown Child Welfare Orphan Response Programme” (“Pinetown Waisen-Projekt)

Einzigartig an diesem Projekt ist, dass sich 18 lokale Gruppierungen mit ihren Ressourcen und Erfahrungswerten zu einem Kollektiv zusammengeschlossen haben, um (HIV-positiven und HIV-negativen) AIDS-Waisen zu helfen, ein sicheres familiäres Umfeld zu finden, deren Ernährung und medizinische Betreuung zu sichern, sowie ihnen eine Schulausbildung zu ermöglichen. Diese Art der Zusammenarbeit ist im Bereich von Hilfsprojekten für AIDS-Waisen bisher sehr selten zu finden.

Das Pinetown Projekt bietet 1.152 AIDS-Waisen außerdem juristische Beratung und psychosoziale Unterstützung.

Aufklärung

Christian Aid / Family Health Trust / Zambia. “Anti-AIDS Project”

Ein weiteres Projekt, das unterstützt wurde, sind die Anti-AIDS Clubs in Zambia, die vom Christian Aid / Family Health Trust ins Leben gerufen wurden. In 2.562 Clubs mit je durchschnittlich 30 Mitgliedern wird schulische und außerschulische HIV/AIDS-Aufklärung betrieben.

Eltern, Lehrer und lokale Meinungsbildner lernen, wie sie mit ihren Kindern offen über HIV und AIDS sprechen können, umgekehrt helfen junge Menschen in ihrem Umfeld bei der Pflege und Betreuung von Betroffenen. Ein wesentliches Ziel dabei: Das Stigma, das die Krankheit bis heute umgibt und in Afrika eine wesentliche Rolle für deren rasche Verbreitung spielt, wird aufgebrochen und abgebaut.

Durch effiziente Aufklärung und aktive Einbindung der Jugendlichen in die Gestaltung der Aktivitäten versucht das Projekt die Verbreitung von HIV in der relevanten Altersgruppe weitgehend zu verhindern und hat bereits in seiner Anfangsphase beachtliche Erfolge erzielt.

Integration

AMREF / Uganda. „Luwero District Project“ („Projekt im Luwero-Bezirk“)

Das AMREF Projekt im Luwero-Bezirk in Uganda hat ein völlig neues Modell für die Betreuung von (Waisen)Kindern entwickelt, bei dem die Schaffung von Einkommensmöglichkeiten für HIV-positive Eltern und Pflege-Eltern, um die Versorgung der Kinder in deren Obhut zu sichern, einen hohen Stellenwert einnimmt. Unter anderem wurden mit der Spende des Life Balls für 22 Paten von betreuten Kindern im Luwero-Bezirk Kühe gekauft, die deren Existenz sichern.

Weiters wurden, statt einzelnen Waisenkindern Schulgeld zu bezahlen, ganze Schulen unterstützt. So konnten bereits 33 Volksschulen des Bezirks ihre Infrastruktur derart verbessern, dass dies der gesamten lokalen Bevölkerung zugute kommt und der Stigmatisierung von AIDS-Waisen entgegenwirkt. Dieser neue Ansatz, der im Wesen Integration statt Stigmatisierung bedeutet, war so erfolgreich, dass die lokale Bevölkerung sich mittlerweile selbst engagiert, um AIDS-Waisen zu helfen und Fundraising für deren Unterstützung zu betreiben.

Betreuung und Pflege

Nazareth House Children’s Home / Südafrika. “Lizo Nobanda Day Care Centre, Khayelitsha” (“Lizo Nobanda Tagesheimstätte, Khayelitsha)

Ein ähnlicher Ansatz liegt auch einem innovativen Projekt des Nazareth House im Township Khayelitsha bei Kapstadt zugrunde: Es ist dies die erste Initiative ihrer Art, die das Angebot eines Kindertagesheims mit der Möglichkeit für Mütter, Geld zu verdienen, verbindet. Weiters bietet es Hilfe für Mütter und Kinder in Notfällen und Heimpflege.

Als nächster Ausbauschritt ist die Errichtung eines Hospizes, verbunden mit Unterkunft für Angehörige, geplant. Denn im letzten Stadium von AIDS tritt immer wieder das Problem auf, dass aufgrund fehlender Institutionen und Unterkunftsmöglichkeiten Kinder von ihren Müttern getrennt werden.

Aufklärung

AFREDA, Tanzania. Karagwe District Comprehensive HIV/AIDS Project“ (HIV/AIDS Projekt im Karagwe-Bezirk)

Der Karagwe-Bezirk in Tanzania hat die zweithöchste AIDS Infektionsrate des Landes. Mit der Unterstützung des Life Balls und der Elton John Aids Foundation wurden 8.000 Informations- und Aufklärungsbroschüren gedruckt und verteilt, ein Schüler-Aufsatz-Wettbewerb zum Thema HIV/AIDS durchgeführt, Aufklärungs-Workshops abgehalten und der Schulbesuch von 25 AIDS-Waisen finanziert.

Aufklärung und Prävention

Ziphakamise, Südafrika.

„Ziphakamise“ ist IsiZulu und bedeutet übersetzt „Richte Dich selbst auf“. Diese Mission steht hinter der seit 24 Jahren bestehenden Organisation Ziphakamise. Mit dem Life Ball wurde hier ein Programm unterstützt, das für ländliche Schulen entwickelt worden ist, um Jugendliche zu ermutigen, sich an Aufklärungs-Workshops und Job-Trainingskursen zu beteiligen.

Beratung und Aufklärung

Buriri Life Skills Projekt / Uganda.

Mit der Unterstützung des Life Balls und der Elton John Aids Foundation konnte die Durchführung von Schwangerschaftstests und HIV-Beratung, die Verteilung von Kondomen in Slums und Informationsverbreitung über HIV für Jugendliche unterstützt werden.

Unterstützung durch den Life Ball 2002

Der Reinerlös des Life Ball 2002 ist je zur Hälfte der Unterstützung österreichischer und internationaler Projekte gewidmet, wobei sich die Geldvergabe nach den eingereichten Unterstützungsanträgen richten wird.

Es wird angestrebt, die Projekte in Afrika, die in ihrer Anfangsphase so große Erfolge erzielen konnten, weiterhin zu unterstützen, um deren Kontinuität zu sichern. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sie weiterhin die Kriterien der Elton John Aids Foundation erfüllen und von dieser zur Förderung ausgewählt werden.

Zur Diskussion steht weiters die Unterstützung von ein bis zwei Projekten in Russland, in dem sich die Zahl der HIV-Neuinfektionen im Jahr 2001 verdoppelt hat. Nirgendwo sonst auf der Welt verbreitet sich AIDS zur Zeit schneller und Hilfe ist mehr als dringend notwendig. Die Elton John Aids Foundation hat ihre Unterstützungsaktivitäten in Osteuropa in jüngster Zeit daher stark ausgebaut.

Informationen darüber, welche Projekte in welchem Ausmaß mit dem Reinerlös des Life Balls unterstützt werden, werden laufend auf www.lifeball.org aktualisiert.

Information & Text: www.lifeball.org
Redaktion: Susanne Jelinek

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