Dies betonte der Generalsekretär der Homosexuellen Initiative Wien (HOSI), Kurt Krickler. Den Ehrenschutz übernahm Bundespräsident Heinz Fischer. “Es ist zum ersten Mal in der Geschichte von ILGA, dass ein amtierendes Staatsoberhaupt die Schirmherrschaft über eine ihrer Tagungen übernimmt”, freuen sich die Organisatoren der HOSI.
Krickler zeigte sich weiters stolz, dass Wien schon zum vierten Mal Gastgeber einer ILGA-Konferenz ist. Direkt im Anschluss an die Tagung wird auch die 24. Weltkonferenz des internationalen Verbands in Wien stattfinden. “In Österreich haben wir eine langweilige Situation”, erklärte Krickler. “Wenn man sich ansieht, wie lange die Debatte um eine eingetragene gleichgeschlechtliche Partnerschaft dauert, ist der internationale Dialog wichtig, dass man nicht frustriert wird.” Große finanzielle Unterstützung für die Veranstaltung seien von der Stadt Wien und dem Außenministerium gekommen.
Auf der Agenda des weltweit tätigen Verbandes ILGA (International Lesbian and Gay Association) steht in erster Linie das Lobbying für den Schutz vor Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität. ILGA-Europe fordere in diesem Zusammenhang etwa eine neue EU-Anti-Diskriminierungsrichtlinie, betonte ILGA-Europe-Vorstandsvorsitzende Deborah Lambillotte. Diese solle die Gleichbehandlung von Menschen unabhängig von Religion, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung auch außerhalb des Arbeitsmarktes sichern.
Morgen, Donnerstag, wird Justizministerin Maria Berger (S) die Tagung eröffnen. Bis zum 2. November werden Vertreter der insgesamt 45 Mitgliedsländer von ILGA-Europe in Plenarsitzungen, Podiumsdiskussionen und Workshops zusammentreffen. Dem Ehrenpräsidium gehören unter anderem Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S), Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (S) und Außenministerin Ursula Plassnik (V) an.