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Internationale Gedenkveranstaltung: Van der Bellen in Israel zu Holocaust-Gedenken

Van der Bellen reist zur Gedenkveranstaltung nach Isreal.
Van der Bellen reist zur Gedenkveranstaltung nach Isreal. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Am Mittwoch ist Bundespräsident Van der Bellen nach Isreal gereist. Dort wird am Donnerstag eine internationale Gedekveranstaltung anlässlich des 75. jahrestages der Auschwitz-Befreiung stattfinden.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist am Mittwoch nach Israel gereist, wo er am Donnerstag an der internationalen Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestags der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz teilnehmen wird. Am Mittwochabend versammeln sich die Staats- und Regierungschefs aus mehr als 40 Ländern zu einem Abendessen auf Einladung des israelischen Präsidenten Reuven Rivlin.

Holocaust-Gedenken: Van der Bellen unter mehr als 40 Staatsgästen

Zu dem Holocaust-Forum in der nationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem haben sich unter anderem anderen der russische Präsident Wladimir Putin, US-Vizepräsident Mike Pence, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie der britische Thronfolger Prinz Charles angekündigt. Neben den Vertretern der vier Alliierten des Zweiten Weltkriegs werden Israels Präsident Rivlin und der deutsche Bundespräsident bei der Veranstaltung das Wort ergreifen. Frank-Walter Steinmeier ist damit das erste deutsche Staatsoberhaupt, das in Yad Vashem eine Rede hält.

Anschließend findet eine Gedenkzeremonie zur Ehren der Opfer des Holocaust statt. Angesichts der beispiellosen Großveranstaltung gelten in Israel höchste Sicherheitsvorkehrungen, 10.000 israelische Polizisten sind laut Medienberichten im Einsatz. Dass so viele Staats- und Regierungschefs nach Jerusalem kommen, sei ein "sehr starkes Zeichen der Weltgemeinschaft gegen Antisemitismus", meinte der israelische Botschafter in Wien, Mordechai Rodgold, im APA-Interview.

Van der Bellen trifft isrealischen Präsidenten Rivlin

Van der Bellen wird im Rahmen seiner dreitägigen Reise am Freitag auch vom israelischen Präsidenten Rivlin empfangen. Auch bilaterale informelle Treffen mit Amtskollegen, wie dem deutschen Bundespräsidenten Steinmeier sowie dem slowenischen Präsidenten Borut Pahor, sowie der Besuch der größten zweisprachigen und interkulturellen hebräisch-arabischen Schule Israels sind laut Präsidentschaftskanzlei geplant. Treffen mit palästinensischen Vertretern stehen keine am Programm.

Begleitet wird Van der Bellen nach Israel von seiner Frau Doris Schmidauer, EU-Ministerin Karoline Edtstadler, IKG-Präsident Oskar Deutsch sowie dem aus Österreich stammenden Holocaust-Überlebenden Amnon Berthold Klein. Es sei ihm "sowohl als Bundespräsident als auch persönlich ein tiefes Bedürfnis", an den Gedenkveranstaltungen in Yad Vashem und einige Tage später in Auschwitz teilzunehmen. "Denn zehntausende Österreicherinnen und Österreicher waren Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie. Viele Österreicherinnen und Österreicher waren aber auch Täterinnen und Täter", erklärte Van der Bellen vor der Abreise.

Am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz findet auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers im damals von Hitler-Deutschland besetzten Polen eine weitere internationale Gedenkveranstaltung statt, an der Van der Bellen ebenfalls teilnehmen wird.

Gastgeber kommt aus Protest nicht nach Isreal

Der Gastgeber, Polens Präsident Andrzej Duda, kommt aus Protest gegen Russland nicht zur der Gedenkfeier nach Israel. Hintergrund ist ein Konflikt zwischen Polen und Russland über die Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs. Putin hatte Regierungsvertretern von Vorkriegspolen Antisemitismus und eine anbiedernde Haltung gegenüber Nazi-Deutschland vorgeworfen.

Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im von Deutschland besetzten Polen gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. Nach Schätzungen wurden dort mehr als eine Million Menschen ermordet, die meisten davon Juden. Soldaten der Roten Armee befreiten das Lager am 27. Jänner 1945 und fanden dort unter den Häftlingen noch etwa 7.000 Überlebende. Viele davon starben noch in den folgenden Tagen infolge von Hunger, Krankheiten und Erschöpfung. Zehntausende Häftlinge waren eine Woche vorher auf Todesmärsche Richtung Westen geschickt worden, dabei kamen viele um. Die Nazis und ihre Helfershelfer ermordeten während des Holocaust insgesamt rund sechs Millionen Juden - darunter mehr als 65.000 Juden aus Österreich.

(APA/Red)

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