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Internationale Besorgnis über Nordkorea

Das Bekenntnis Nordkoreas, im Besitz von Atomwaffen zu sein, hat international Besorgnis ausgelöst. UN-Generalsekretär Annan forderte Pjöngjang zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.

Die Sechs-Länder-Gespräche über die Beendigung des Atomprogramms des kommunistischen Landes müssten so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden, sagte Annan am Donnerstag bei einem Besuch in London.

Nordkorea hatte sich zuvor erstmals eindeutig zum Besitz von Atomwaffen bekannt und die Sechs-Länder-Gespräche mit den USA, China, Südkorea, Russland und Japan „auf unbestimmte Zeit“ ausgesetzt. „Wir haben Nuklearwaffen zur Selbstverteidigung hergestellt, um der immer unverhohleneren Politik der Bush-Regierung etwas entgegenzusetzen, die die Demokratische Volksrepublik Korea isolieren und in die Knie zwingen will“, sagte ein Außenamtssprecher in Pjöngjang. Den USA warf Nordkorea erneut vor, durch eine „feindselige Politik“ eine ernste Situation herbeigeführt zu haben und das Land mit einer „nuklearen Rute“ zu bedrohen.

Die USA zeigten sich von der Existenz von Atomwaffen in Nordkorea nicht überrascht. Man sei schon vor längerer Zeit zu dem Schluss gekommen, dass Nordkorea Atomwaffen besitze, sagte Präsidenten- Sprecher McClellan. US-Außenministerin Rice warnte Pjöngjang aber davor, sich mit der Entwicklung der Waffen weiter zu isolieren. Sie fügte jedoch hinzu: „Es gibt keine Absicht der USA, Nordkorea zu besetzen oder anzugreifen.“

Deutschland, Südkorea, Frankreich, Russland und Großbritannien zeigten sich über diese Entwicklung besorgt. China äußerte sich zunächst nicht. Nach dem öffentlichen Bekenntnis Nordkoreas zu seinem militärischen Atomprogramm rechnen Sicherheitsexperten mit baldigen Atomwaffentests der Regierung in Pjöngjang.

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