Korruption sei als “Querschnittsmaterie” zu betrachten, so Martin Kreutner vom Innenministerium (BMI) und Vorsitzender des International Steering Committee der IACA. Es bräuchte einen “ganzheitlichen” Ansatz bei der Bekämpfung dieses Phänomens. “Mit Strafrecht alleine werden sie immer zu kurz greifen”. Aus Erfahrung wisse er, dass hinsichtlich einer erfolgreichen Korruptionsbekämpfung u.a. auch soziologisches, wirtschaftliches, juristisches und praktisches Wissen notwendig sei, so der ehemalige Mitarbeiter des Büros für Interne Angelegenheiten im Innenministerium.
Zu diesem Zwecke sollen künftig Politiker, Repräsentanten des Privatsektors und der Zivilgesellschaft sowie Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen an der IACA aus- und weitergebildet werden. Die Ausrichtung der Akademie werde auf jeder Ebene “interdisziplinär”, “interkulturell” und “intersektoriell” angelegt sein, als Plattform für Erfahrungsaustausch von Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen dienen und Platz zu Forschungszwecken bieten.
Die Akademie werde zwar “nicht die Welt retten”, aber sie könne “einen kleinen Beitrag” zur Korruptionsbekämpfung leisten, meinte Kreutner. Sie werde sich “nicht in nationale Angelegenheiten einmischen”. Dies sei auch nicht ihre Aufgabe.
Zu der IACA-Gründungskonferenz “From Vision to Reality: A New and Holistic Approach to Fighting Corruption” am Donnerstag und Freitag nächster Woche in der Wiener Hofburg werden neben Ban Ki-moon auch etwa 30 Minister sowie rund 300 Experten aus dem akademischen, praktischen und nichtstaatlichen Bereich erwartet.
Die Akademie entstand aus einer gemeinsamen Initiative der Republik Österreich, des UNODC, dem Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF), sowie weiteren Institutionen.