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Int. Aktionen im Kampf gegen Terroristen

Die saudiarabische Polizei hat nach amtlichen Medienberichten den meistgesuchten Terroristen des Königreichs, Faris Ahmed Jamaan Al Showeel Al Zahrani (Sahrani), festgenommen.

Zahrani sei am Donnerstagabend zusammen mit einer weiteren Person gefasst worden, meldete die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur unter Berufung auf das Innenministerium. Auf der Liste der 26 meistgesuchten Terrorverdächtigen Saudiarabiens steht Al Zahrani zwar nur an zwölfter Stelle. Er „stieg“ aber auf, nachdem mehrere hochrangige Mitglieder einer saudiarabischen El-Kaida-Zelle getötet oder festgenommen wurden. Mitte Juni war der mutmaßliche El-Kaida-Chef für Saudiarabien, Abdulaziz al Mukrin, bei einer Razzia erschossen worden.

Das Innenministerium beschrieb Al Zahrani als „einen Führer des Unfriedens, einen Prediger, der Menschen als Ungläubige brandmarkt.“ Laut einem Bericht des Fernsehsenders Al Arabija vom Donnerstagabend schlug die Polizei in der Stadt Abha rund 800 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Riad zu.

Vor vier Wochen hatte Al Zahrani im Internet-Periodikum „Stimme des Dschihad“ damit geprahlt, dass er es schaffe, der Polizeifahndung zu entgehen: Er sei vorsichtig bei all seinen Schritten und Kontakten. Zugleich hatte er ein befristetes Amnestie-Angebot der saudiarabischen Regierung aus dem Juni ausgeschlagen: Riad wollte die Todesstrafe nicht bei Militanten anwenden, die sich innerhalb von vier Wochen stellten.

Die liberale arabische Website „Elaph“ beschreibt Al Zahrani als einen der prominentesten Theoretiker für Terrorzellen in Saudiarabien. Er sei 30 Jahre alt und habe einen Magister in islamischem Recht. Auf islamistischen Websites meldeten sich Sympathisanten mit Unterstützungsbotschaften zu Wort.

Gleichzeitig wurde auch bekannt, dass die britische Polizei wahrscheinlich den Autor der Anschlagspläne auf Finanzinstitutionen in den USA gefasst hat. Der mutmaßliche Al Kaida-Funktionär Abu Eisa Al Hindi sei der Polizei bereits bei ihrer Razzia am vergangenen Dienstag ins Netz gegangen, bei der insgesamt zwölf Terrorverdächtige festgenommen worden waren. Al Hindi soll die Informationen über die Anschlagsziele in den USA zusammengefasst haben, die auf in Pakistan beschlagnahmten Computern gefunden wurden. Die am Donnerstag veröffentlichen Hinweise auf geplante Anschläge gegen Flughäfen in Großbritannien stammen Gewährsleuten zufolge aus derselben Quelle. Angesichts solcher Verflechtungen innerhalb der internationalen Terrorszene sei die Festnahme Al Hindis besonders bedeutend. Offiziell haben sich die britischen Behörden bisher nicht zu einem Zusammenhang zwischen den Festnahmen in Pakistan und denen in Großbritannien geäußert.

Unterdessen nahm die britische Polizei einen weiteren Mann fest, in den USA wegen Terrorverdachts gesucht wird. Wie die Behörden mitteilten, wurde der 30-jährige Babar Ahmed auf Grund eines amerikanischen Haftbefehls in der Londoner Innenstadt gefasst. Nach Angaben von Scotland Yard wird dem 30-Jährigen, der einen britischen Pass hat, vorgeworfen, zwischen 1998 und 2001 Geld für terroristische Zwecke gesammelt zu haben. Er sollte noch am Freitag einem Richter vorgeführt werden. Ein Zusammenhang mit den vorherigen Festnahmen wurde abermals nicht bestätigt.

Die britische Polizei musste aber auch Misserfolge hinnehmen. Fünf El-Kaida-Terroristen sind nach einem Bericht der Tageszeitung „The Times“ in Großbritannien auf der Flucht. Sie seien der Polizei bei einer groß angelegten Anti-Terror-Razzia am Mittwoch entkommen. Die fünf aus Pakistan stammenden Männer seien an Planungen für einen Anschlag auf den Großflughafen London-Heathrow beteiligt gewesen und hätten direkt Al Hindi unterstanden.

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