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Innenministerium dementiert Geldangebot an Zogajs

©AP
Das Innenministerium hat ein Geldangebot an die Mutter der von der Ab­schiebung bedrohten 15-jährigen Arigona Zogaj dementiert. Die Zeitung "Österreich" berichtete, dass ihr der "Verein Menschenrechte" im Auftrag des Ministeriums im Fall einer Rückkehr in den Kosovo € 30.000 angeboten habe.

„Das Geld sollten sie für den Aufbau ihres Hauses bekommen“, wird eine Freundin der Familie Zogaj in dem Zeitungsbericht zitiert. Pfarrer Josef Friedl aus Ungenach (Bezirk Vöcklabruck), der Arigona betreut, hatte bereits vergangene Woche erklärt, dass auf die Mutter vom Innenministerium Druck ausgeübt und ihr ein schlechtes Gewissen eingeredet werde.

Das nun aufgetauchte Gerücht über ein finanzielles Angebot bezeichnete Iris Müller-Guttenbrunn, Sprecherin von Innenminister Günther Platter (V), gegenüber der APA als „absoluten Blödsinn“. Der Bericht sei „vollkommen an den Haaren herbeigezogen“. „Es hat zu keinem Zeitpunkt Geldangebote für die Rückkehr in den Kosovo gegeben“, betonte Müller-Guttenbrunn.

Günter Ecker, Geschäftsführer des „Vereins Menschenrechte“, erklärte, er habe die Zogajs darauf hingewiesen, dass auf den zwei Spendenkonten, die zu ihren Gunsten eingerichtet wurden, nach seiner Schätzung zumindest 30.000 Euro zur Verfügung stehen dürften. Diese sollten „sinnvoll für den Wiederaufbau“ des Hauses im Kosovo eingesetzt werden.

Die Gespräche mit der Familie hätten „in sehr guter Atmosphäre“ stattgefunden, betonte Ecker. Möglichkeiten der Unterstützung seien dabei erörtert worden, u.a. habe man Arigona Hilfe in der Erlangung eines Schülervisums zum legalen Aufenthalt zugesichert, sollte sie einen weiterführenden Schulbesuch in Österreich anstreben.

Scharf kritisiert werden die Besuche des Innenministeriums bei den Zogajs vom Menschenrechtssprecher der oberösterreichischen Grünen, Gunther Trübswasser: Rückkehrberatung könne in einem konsolidierten Klima stattfinden, aber nicht mit Menschen, die von jüngsten Erlebnissen schwer traumatisiert seien, betonte er in einer Presseaussendung. „Was hier geschieht ist nichts anderes als psychische Folter im Auftrag des Ministeriums und somit schärfstens zu verurteilen.“

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