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Infusionen, Waschen, Menschlichkeit

©Land Vorarlberg
Von Schlaganfall bis Parkinson, Demenz bis Diabetes: Edith Bechter liebt „das Menschliche“ an ihrem Beruf – trotz schwerer Schicksale.
Infusionen, Waschen, Menschlichkeit

Die ersten zwei Einsätze des Tages liegen jetzt, um neun Uhr morgens, bereits hinter Edith Bechter. Zunächst wurde sie zu einer älteren Dame gerufen, die an Multipler Sklerose leidet. Normalerweise kommt eine Kollegin einmal pro Woche zum Duschen. Doch die Tochter der Patientin hatte eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Die Haut ihrer Mutter ist durch eine Chemotherapie sehr empfindlich geworden, nun hatte sie sich wundgelegen.

Bechter, Leiterin des Gesundheits- und Krankenpflegevereins Vorderland, machte sich sofort auf den Weg. „Ich habe ihr den Verband gewechselt und durch Kneten ihren Katheter wieder durchlässig gemacht“, erzählt die 59-Jährige. Außerdem bestellte sie eine sogenannte Wechseldruckmatratze. Die richtige Lagerung ist bei dieser Frau ganz wichtig. Damit sich ihre 24-Stunden-Betreuerin gut auskennt, zeigte ihr Bechter die nötigen Handgriffe. Der zweite Termin stand schon länger fest: Einem Parkinson-Patienten legte sie Kompresse und Stützstrümpfe an.

Bei der Krankenpflege unterscheidet Bechter zwei Teile: Zur körperlichen Pflege gehören unter anderem Waschen oder Eincremen. Wenn es der Arzt verordnet hat, kommt die medizinische Pflege ins Spiel, beispielsweise Spritzen, Infusionen und Einläufe. „Und ganz wichtig sind in jedem Fall Gespräche mit den Patienten“, betont sie. Eine gute Beobachtungsgabe brauche es in diesem Beruf, außerdem müsse man gut zuhören können.

 

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Breites Aufgabenspektrum
Ihren Aufgaben als Leiterin des Krankenpflegevereins geht sie zur einen Hälfte im Büro nach, zur anderen vor Ort bei Patientinnen und Patienten. Gemeinsam mit 15 Mitarbeiterinnen kümmert sie sich um rund 130 Menschen in Sulz, Röthis, Zwischenwasser, Viktorsberg und Laterns. Die Patienten leiden an Altersbeschwerden wie Demenz, aber auch an Querschnittslähmung oder Depressionen. Manche besuchen sie einmal pro Woche, andere täglich.

Zusätzlich ist Edith Bechter für die weiteren Angebote zuständig: mobiler Hilfsdienst, ein ambulantes gerontopsychiatrisches Projekt sowie Case Management. Dabei geht es zum Beispiel um die Rückkehr eines Menschen aus dem Spital, um überforderte Patienten oder pflegende Angehörige zuhause. Dann schaut sie sich die Situation vor Ort an. In regelmäßigen Abständen kommt sie wieder, um zu prüfen, ob neue Schritte nötig sind. Auch die Langzeitpflege hat sie im Blick: Die Anmeldeliste für das „Vorderlandhus“ in Röthis läuft über ihren Schreibtisch.

Edith Bechter schaut auf eine lange Karriere im medizinisch-pflegerischen Bereich zurück. Am Anfang stand die Beschäftigung als Haushaltshilfe bei einer Arztfamilie. „Dort habe ich viele Fachgespräche mitbekommen, die mich neugierig gemacht haben“, erzählt sie.

„Wir sind schon längst kein Wäsche- und Badeverein mehr!“ Die ganze Geschichte und alle Bilder von Edith Bechter auf www.vorarlberg.at/pflegeberuehrt

 

Krankenpflegevereine in Vorarlberg
Die 66 Krankenpflegevereine kümmern sich landesweit um Menschen, die nicht mehr die Kraft haben, sich selbst zu versorgen. Rund 62.000 Mitglieder tragen diese Solidargemeinschaft. Mit durchschnittlich 30 Euro Mitgliedsbeitrag pro Jahr erhalten sie die Unterstützung in der Pflege und Betreuung in ihrem Zuhause.

 

Fragen zu Betreuung und Pflege?
05574/511–24 190 (werktags)
pflege@vorarlberg.at
www.vorarlberg.at/pflegeberuehrt

 

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