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Info-Point oder Turm auf der Mariahilferstraße

Wiener Kaufleute wünschen sich Info-Point für Mariahilfer Straße- Informationen über billigste Produkte und heimische Museen soll es unter dem „Mariahilfer Platzl“ geben.

Neue Idee für die Umgestaltung des so genannten Mariahilfer Platzls am Eingang zu Wiens größter Einkaufsstraße: Der „Verein der Kaufleute der Mariahilfer Straße“ wünscht sich einen unterirdischen Info-Point, in dem die aktuell billigsten Angebote der Geschäfte abgerufen oder auch die Museen der Umgebung virtuell begangen werden können. An der Oberfläche des Platzes beim Westbahnhof könne man sich eine Parkgestaltung vorstellen, meinte Obmann-Vize Joseph Reitinger-Laska gegenüber der APA.


Noch bis zum Ende des Jahres besitzt eine Baufirma eine Bauoption auf dem Gelände und will dort das Projekt „Turm und Riegel“ umsetzen, das auf einen Entwurf des Jahres 1990 zurückgeht. Ein rund 70 Meter hoher Turm soll mit transparenter Fassade als Werbeträger fungieren. Unterhalb soll ein liegender „Turm“ auf Stützen ruhen und so den eigentlichen Platz freihalten. Wegen jahrelanger Einsprüche von Anrainern und Pleiten von Investoren wurde die Planung bisher nicht umgesetzt.

Turm zu modern für Mariahilfer Platzl


Das geplante Projekt werde wohl nicht kommen, meinte Reitinger-Laska. Es sei zu modern: „Keiner will einen Turm“. Anstatt des proklamierten Wahrzeichens sei bei der Kundschaft „ein Abwehr-Reflex“ zu befürchten, der die Menschen vor der Einfahrt in die Straße abhalte.


Er plädierte deshalb für einen unterirdischen Info-Point, der leicht zu errichten sei, da sich unterhalb des Platzes Gewölbe vom U-Bahn-Bau befänden. Dafür hätten bereits 150 Kaufleute ihre Zustimmung signalisiert. Oberirdisch könne man sich am Zustand der zwanziger Jahre orientieren, als unter anderem ein Springbrunnen auf dem Platz sprudelte: „Wirklich lieblich war das“, so Reitinger-Laska.

Info-Point oder doch der Turm?


„Im Keller“ könnte etwa mittels Internet-Stationen der aktuelle Billigstanbieter für eine bestimmte Jeans in der Straße ermittelt werden. Außerdem wäre ein virtueller Rundgang durch die zwölf Museen der Umgebung (wenn man Schönbrunn mitrechne) denkbar, um Touristen Gusto auf mehr zu machen.


Anders positionierte sich hingegen der stellvertretende Vorsteher des betroffenen Bezirks Mariahilf, Peter Chlup (S): „Wir warten zuversichtlich auf den Baubeginn.“ Er persönlich wünsche sich das Projekt „Turm und Riegel“ – das Konzept sei immer noch zeitgemäß. Dies bedeute natürlich nicht, andere Überlegungen abzuwerten.


Sollte die Baufirma die Bauoption nicht wahrnehmen, seien dem Bezirk aber rechtlich die Hände gebunden. Aus Chlups Sicht müsse die Stadt dann wieder einen großen Architektenwettbewerb ausschreiben. „Es kann nicht sein, dass dort einer Stadtwäldchen mit ein Paar Schanigärten hinstellt“, mahnte der SP-Politiker.

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