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Inflation schoss im Jänner auf 11,2 Prozent hoch

Vor allem die Energiepreise treiben die Inflation in Österreich weiter in die Höhe.
Vor allem die Energiepreise treiben die Inflation in Österreich weiter in die Höhe. ©APA/GEORG HOCHMUTH/Canva (Symbolbild)
In Österreich stieg die Inflation zum Jahresbeginn auf 11, 2 Prozent an. Preistreiber sind weiterhin hohe Energiekosten.

Mit 11,2 Prozent erreichte die Inflationsrate im Jänner den höchsten Stand seit 1952. Getrieben wurde der Preisauftrieb von teurer Haushaltsenergie, wie die Statistik Austria am Donnerstag mitteilte. Damit entwickelt sich die Teuerung in Österreich gegen den Trend in der EU, wo die hohen Inflationsraten in vielen Ländern bereits langsam zurückgehen.

Trotz Strompreisbremse sorgten hohe Netzkosten für den Preisanstieg in Österreich. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Netzkosten dürften erst ab März greifen. "Preiserhöhungen gab es aber auch bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen, etwa bei Nahrungsmitteln", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. "Der zum Jahresende rückläufige Preisdruck bei Treibstoffen ließ im Jänner nicht mehr weiter nach."

Inflation schoss im Jänner in Österreich auf 11,2 Prozent hoch

Damit wurde die Inflation im Jänner gegenüber der ersten Schnellschätzung von 11,1 Prozent sogar noch um 0,1 Prozentpunkte höher errechnet. Zuletzt hatte sich der Preisauftrieb leicht abgedämpft und lag im Dezember 2022 bei 10,2 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Dezember stieg die Inflation im Jänner um 0,9 Prozent.

Inflation höher als die erste Schnellschätzung von 11,1 Prozent

Die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) stiegen in Österreich im Jänner um 11,5 Prozent. Die Inflation in der gesamten Eurozone dagegen schwächte sich zu Jahresbeginn von 9,2 auf 8,6 Prozent ab. Gegenüber Dezember ging die jährliche Inflationsrate in achtzehn EU-Ländern zurück und stieg in neun an.

Die Preissteigerung ist für viele Menschen besonders belastend

Besonders belastend für viele Menschen sind hierzulande die starken Preissteigerungen im Bereich der wöchentlichen und täglichen Einkäufe. Der Wocheneinkauf wird durch den sogenannten Miniwarenkorb abgebildet, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält. Dessen Preisniveau stieg im Jahresvergleich um 12,9 Prozent. Der Mikrowarenkorb, der den täglichen Einkauf widerspiegelt, enthält vor allem Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus. Das Preisniveau für den täglichen Einkauf stieg im Jahresabstand um 16,8 Prozent.

Preisniveau für den täglichen Einkauf stieg um 16,8 Prozent

Laut Berechnungen des gewerkschaftsnahen Momentum Instituts fiel die Inflation im Jänner im ärmsten Fünftel der Haushalte mit 12,2 Prozent um zwei Prozentpunkte höher aus als im reichsten Fünftel. Grund dafür sei, dass Menschen im ärmsten Fünftel mehr ihres verfügbaren Einkommens für Energie, Wohnen und Lebensmittel aufwenden müssen, also für die Bereiche mit den zuletzt größten Preissteigerungen.

Die Opposition versuchte am Donnerstag das Thema für sich zu nutzen. Die SPÖ und die FPÖ machten die ÖVP-Grünen-Regierung für die Inflation verantwortlich und forderten Preissenkungen. Auch die NEOS kritisierten die Regierung und machten sich für Steuersenkungen stark. Der Pensionistenverband forderte angesichts der Teuerung eine Pensionserhöhung bereits ab Juli. Die Pensionen reichten nicht mehr aus, um die Mehrkosten zu tragen, hieß es in einer Aussendung.

(APA/Red)

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