Inflation erreicht höchsten Wert seit zehn Jahren

Die Teuerung hat im August weiter zugelegt und ist mit 3,2 Prozent auf den höchsten Wert seit Dezember 2011 geklettert. Vor allem Treibstoff- und Energiepreise sind angestiegen. Spürbar ist das an den Zapfsäulen: Diesel verteuerte sich gegenüber August 2020 um mehr als ein Fünftel, Superbenzin um ein Viertel. Heizöl wurde um 30 Prozent teurer, bei Profilholz gab es einen Anstieg um mehr als 50 Prozent, gab die Statistik Austria am Freitag bekannt.
Teuerung bei Nahrungsmitteln und Getränken moderat
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich moderat. Der tägliche Einkauf kostete im Schnitt um 2,2 Prozent mehr, der wöchentliche Einkauf verteuerte sich aufgrund stark gestiegener Treibstoffpreise deutlich um 6,5 Prozent. Gemüse kostete im August durchschnittlich 5,2 Prozent mehr als vor einem Jahr, die Preise für Fleisch stiegen um 1,2 Prozent, jene für Brot und Getreideerzeugnisse um 0,5 Prozent sowie jene für Obst um 0,7 Prozent. Milch, Käse und Eier hingegen verbilligten sich insgesamt um 2,3 Prozent. Alkoholfreie Getränke wurden um 0,7 Prozent günstiger.
Wohnkosten für ein Fünftel der Inflation verantwortlich
Tiefer in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr musste man bei den Wohnkosten, die für ein Fünftel der Inflation verantwortlich waren. Insbesondere Haushaltsenergie schlug hier mit einer Verteuerung von im Schnitt 8,6 Prozent zu Buche. Die Preise für Strom stiegen um 7 Prozent, für Heizöl um 30 Prozent und für Gas ebenfalls um rund 7 Prozent. Höhere Materialkosten sorgten zudem für einen Preisanstieg bei der Instandhaltung von Wohnungen von im Schnitt 5,4 Prozent.
Preissteigerung für Flüge, Kommunikation günstiger
Preissteigerungen für Flüge (+34,2 Prozent) sowie für Bewirtung (+3,4 Prozent) trugen ebenfalls zur Erhöhung der Inflationsrate bei, so die Statistik Austria. Günstiger im Jahresabstand wurde alles rund ums Thema Kommunikation. Nachrichtenübermittlung kostete durchschnittlich um 3,2 Prozent weniger, wozu vor allem die um 2,9 Prozent billigeren Telefon- und Telefaxdienste beitrugen.
Inflation auch in Österreich um 3,2 Prozent gestiegen
Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte Harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für Österreich betrug ebenfalls 3,2 Prozent. Die Teuerung zieht gerade in ganz Europa an und liegt mittlerweile deutlich über den von der EZB angestrebten 2 Prozent.
Im Vormonat Juli lag die Inflationsrate bei 2,9 Prozent. Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat waren Flugtickets, die sich durchschnittlich um 12 Prozent verteuerten. Als Hauptpreisdämpfer erwiesen sich laut Statistik Austria Bekleidungsartikel, deren Preise aufgrund weiterer Sommerschlussverkaufsangebote durchschnittlich um 4,8 Prozent zurückgingen.
(APA/Red)