Indisches Mädchen vergewaltigt und angezündet
Zuvor waren Verwandte und Behörden in der ostindischen Metropole Kolkata (früher Kalkutta) davon ausgegangen, dass sich das Opfer zwei Monate nach der Vergewaltigung aus Verzweiflung selbst angezündet hatte. Sie war am Dienstag ihren schweren Verbrennungen erlegen. Es wird nun wegen Mordes ermittelt.
Nach Anzeige erneut vergewaltigt
Die Jugendliche hatte im Oktober die Vergewaltigung durch eine Männergruppe angezeigt. Daraufhin sollen schon auf dem Heimweg vom Polizeirevier sechs Täter aus Rache erneut über sie hergefallen sein. Nach ihrer Festnahme sollen Freunde der Verdächtigen die junge Frau bedroht haben, um die Rücknahme der Anzeige zu erzwingen. Die Familie wechselte deshalb sogar den Wohnort.
Mit Kerosin übergossen und angezündet
Nachdem sie am 23. Dezember mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht worden war hieß es zunächst, sie habe die Erniedrigungen und Anfeindungen nicht mehr ertragen und sich selbst angezündet.
Nach Angaben der indischen Polizei gab die Jugendliche aber noch zu Protokoll, zuhause von zwei Männern mit Kerosin übergossen und angezündet worden zu sein, ehe sie am 31. Dezember ihren schweren Verletzungen erlag. Den beiden Festgenommenen wird nun Vergewaltigung und Mord vorgeworfen. Bei den Vergewaltigern soll es sich um die damaligen Vermieter der Familie handeln.
Proteste wegen Untätigkeit der Behörden
Der Fall hatte in West-Bengalens Hauptstadt Proteste ausgelöst. Frauenrechtsgruppen warfen der Polizei vor, das Opfer nach dem ersten Übergriff nicht beschützt zu haben. Nach landesweiten Protesten – auch gegen untätige Behörden – angesichts der Gewalt gegen Frauen sind in Indien die Strafen für Vergewaltiger verschärft worden, seit die Vergewaltigung einer Frau in einem Bus vor einem Jahr weltweites Aufsehen erregte. Zugenommen hat seither die Zahl von Anzeigen: Annähernd täglich berichten indische Medien mittlerweile über brutale Übergriffe auf Frauen und Kinder. (red/dpa)