Der 75-Jährige klagte am Morgen über Brustschmerzen und wurde in aller Eile in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort kämpften die Ärzte vergebens um sein Leben, wie ein Sprecher des „All India Institute of Medical Sciences“ mitteilte. Kant starb einen Monat vor dem Ende seiner Amtszeit. Er war der zehnte Vizepräsident der Indischen Union. Sein Nachfolger wird von den beiden Häusern des Bundesparlaments gewählt. Der Vizepräsident ist zugleich Vorsitzender des Oberhauses (Rajya Sabha).
Der ehemalige Gouverneur des Unionsstaates Andhra Pradesh war 1997 als gemeinsamer Kandidat der Regierungskoalition und der Kongresspartei zum Nachfolger von Kocheril Raman Narayanan gewählt worden, nachdem dieser Staatspräsident geworden war. Vor zwei Tagen wurde Narayanans Nachfolger als Staatsoberhaupt, Avul Pakir Jainulabdeen Abdul Kalam, vereidigt.
Krishan Kant wurde am 28. Februar 1927 im nordindischen Punjab geboren. Während seiner Studienzeit wurde der Freiheitskämpfer von den Briten eingekerkert. Der Kongresspolitiker wurde aus der früheren Regierungspartei ausgeschlossen, weil er den von der ehemaligen Premierministerin Indira Gandhi verhängten Notstand scharf kritisiert hatte. Kant schloss sich daraufhin der Janata-Dal-Partei an. Er führte heftige Attacken gegen Korruption und verurteilte den Einfluss von Schwarzgeld auf die Wahlen in Indien. Der Naturwissenschaftler profilierte sich auch als Autor.