Indischer Regierungschef in Gujarat

Nach den schweren Zusammenstößen zwischen Moslems und Hindus hat der indische Premierminister Atal Behari Vajpayee am Donnerstag das Zentrum der Unruhen im Unionsstaat Gujarat besucht. Auf dem Programm des Regierungschefs standen unter anderem Gespräche in der Stadt Godhra, wo die Eskalation der Gewalt mit dem Brandanschlag auf einen Zug ihren Anfang genommen hatte. Dabei kamen am 27. Februar 60 Hindus ums Leben.

Bei den wochenlangen Zusammenstößen verloren nach offiziellen Angaben 817 Menschen ihr Leben. Zuletzt verbrannten Anfang dieser Woche fünf Mitglieder einer muslimischen Familie in ihrem Haus in Abhasana, 80 Kilometer südlich von Ahmadabad. Islamische Organisationen und Oppositionsparteien haben der Polizei in Gujarat vorgeworfen, nicht entschieden genug gegen extremistische Hindus vorgegangen zu sein.