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Indien: Wahl in Kaschmir trotz Gewalt Erfolg

Die Regierung in Neu-Delhi hat die letzte Runde der Parlamentswahl im indischen Teil Kaschmirs trotz neuerlicher Gewalt als ein Votum für Demokratie und Frieden gewertet.

Die islamischen Separatisten bezeichneten die Wahl jedoch als „Urteil über nichts“ mit geschönten Zahlen.

Trotz der Gewalt war die Wahlbeteiligung mit 44 Prozent höher als erwartet, wie die Wahlkommission mitteilte. Nach einem Anschlag in der Nähe eines Wahllokals in Doda, 280 Kilometer südöstlich von Srinagar, flohen die Menschen am Dienstag in Panik aus dem Gebäude. Einer der Attentäter und ein Polizist kamen ums Leben, sieben Personen wurden verletzt.

Mutmaßliche islamische Extremisten der in Pakistan ansässigen Gruppe Lashkar-e-Tayyaba schossen in der 10.000 Einwohner zählenden Kleinstadt mit automatischen Waffen um sich und warfen eine Granate. Mindestens zwei Angreifer konnten anschließend entkommen.

Am Dienstag waren die letzten neun der insgesamt 87 Sitze im Parlament des Unionsstaates Jammu-Kaschmir neu zu besetzen. Die Auszählung der Stimmen findet am 10. Oktober statt, wie die Wahlkommission mitteilte. Auch die ersten drei Wahlrunden, in denen die Beteiligung bei 41 Prozent lag, waren von Anschlägen begleitet. Mehr als 100 Menschen kamen dabei ums Leben.

Die indische Regierung misst den Wahlen große Bedeutung für den Friedensprozess in Kaschmir bei. Die Grenzregion wurde mit dem Ende der britischen Kolonialherrschaft zwischen Indien und Pakistan geteilt. Im indischen Teil, dem Unionsstaat Jammu-Kaschmir, kämpfen islamische Untergrundgruppen für die Loslösung von Neu-Delhi. Indien wirft der pakistanischen Regierung vor, die moslemischen Rebellen zu unterstützen.

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