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Indien: Opferzahl erhöht

Bei zwei Bombenanschlägen auf Teilnehmer eines muslimischen Festes sind im Bundesstaat Maharashtra nach Regierungsangaben nicht 27, sondern mindestens 37 Menschen getötet worden.

Mehr als hundert wurden verletzt. Maharashtras Polizeichef P.S. Pasricha sagte, nach dem Freitagsgebet sei es zu zwei Bombenexplosionen nahe einer Moschee in der Stadt Malegaon gekommen, als die Gläubigen aus dem Gotteshaus strömten.

Der Nachrichtensender NDTV berichtete unter Berufung auf einen Polizeimajor, die Bombenexplosionen hätten unter den Gläubigen ein „Blutbad“ angerichtet. Die meisten Opfer habe es auf einem stark belebten Marktplatz nahe der Noorani-Moschee gegeben. Die Menschen seien nach der ersten Explosion in Panik aus der Moschee gelaufen. Unter den Verletzten waren viele Kinder, die niedergetrampelt wurden. Die Behörden vermuteten hinter den Anschlägen die verbotene Islamische Studentenbewegung Indiens (SIMI). Indiens Regierungschef Manmohan Singh verurteilte die Attentate.

In der mehrheitlich muslimischen Textilstadt Malegaon ist es bereits häufiger zu blutigen Zusammenstößen zwischen Muslimen und Hindus gekommen. Sicherheitskräfte gingen davon aus, dass mit den Anschlägen religiöse Spannungen geschürt werden sollen. Malegaon liegt rund 260 Kilometer nordwestlich der Wirtschaftsmetropole Bombay (Mumbai), der Hauptstadt Maharashtras. Bei einer Anschlagserie in Vorortzügen in Bombay waren am 11. Juli mehr als 185 Menschen getötet und hunderte verletzt worden. Nach den Anschlägen vom Freitag wurde in Malegaon eine Ausgangssperre verhängt, in Bombay wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

In Malegaon hatten sich zahlreiche Muslime vor einem religiösen Fest, Shab-e-Raat (Nacht des Segens), am Freitagabend versammelt. Die Lage in der Stadt war nach den Anschlägen gespannt. Aufgebrachte Menschen warfen Steine auf die Polizei und gegen Geschäfte. Premierminister Singh hatte vor kurzem gewarnt, Terrorgruppen würden ihre Anschläge verschärfen und dabei auch religiöse Plätze angreifen.

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