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Indien: Meistgesuchter Verbrecher erschossen

Nach fast 20 Jahren auf der Flucht ist Indiens meistgesuchter Verbrecher erschossen worden. Koose Muniswamy Veerappan sei am Dienstag im südöstlichen Bundesstaat Tamil Nadu durch einen Kopfschuss getötet worden.

Veerappan, der von manchen als moderner Robin Hood verehrt wurde, soll mehr als 120 Morde begangen haben. Die meisten seiner Opfer waren Polizei- und Regierungsbeamte. Außerdem werden dem Banditen Entführungen, Schmuggel und Wilderei zur Last gelegt.

Nach Polizeiangaben hatte der etwa 60 Jahre alte Veerappan in den dichten Regenwäldern der Bundesstaaten Tamil Nadu und Karnataka eine Art Terrorregime errichtet. Seine Haupteinnahmequelle war der Schmuggel mit Elfenbein und Sandelholz. Mehr als 2.000 Elefanten sollen von dem Banditen erlegt worden sein. Zusammen mit Veerappan, dessen Markenzeichen ein beeindruckender Schnauzbart war, wurden drei seiner engsten Getreuen erschossen, als sie in einen Hinterhalt gerieten. „Wir haben sie zunächst aufgefordert, sich zu ergeben“, berichtete ein Polizeisprecher. „Aber dann eröffneten sie das Feuer und wir schossen zurück.“

Auf der langen Liste der Verbrechen des berüchtigten Banditen ragen drei Untaten besonders heraus: 1990 enthauptete er einen hohen Beamten der Forstverwaltung. 1993 sprengte er einen Polizeibus in die Luft – 22 Menschen kamen ums Leben. Im Jahr 2000 entführte er Indiens Filmstar Rajkumar, der erst 100 Tage später und nach Zahlung eines hohen Lösegeldes wieder frei kam.

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