Indien: Männer flüchteten nach Gruppenvergewaltigung aus Dorf
Ihrer Aussage zufolge sollte die junge Frau dafür bestraft werden, dass sie eine Liebesbeziehung mit einem jungen Muslim aus einem Nachbardorf hatte. Insgesamt 13 Männer wurden in dem Dorf bisher festgenommen. Die Polizei berichtete, die 20-Jährige sei nach der Vergewaltigung von Mitgliedern des Dorfrats bedroht worden. Ihr seien schwere Konsequenzen angedroht worden, sollte sie etwas über die Ereignisse sagen, sagte ein Polizist. Ihr sei die Flucht gelungen, so dass sie Anzeige erstatten konnte.
Dorfrat ordnete Vergewaltigung an
Nachbarn beschrieben das Opfer als stilles Mädchen, das seinen Freund heiraten wollte. “Sie ist reizend und wohlerzogen”, sagte eine Nachbarin der 20-Jährigen. “Der Bursch versprach, das Mädchen bald zu heiraten. Doch der Dorfrat akzeptierte dies nicht, weil er Muslim ist.”
Der Dorfrat regle das tägliche Leben und bestrafe Vergehen wie Diebstahl, erläuterte die Nachbarin. Der Rat hatte das Paar zunächst zu eine Geldstrafe verurteilt. Da die junge Frau die Summe nicht aufbringen konnte, ordnete er ihre Vergewaltigung an.
Vergewaltigungen in Indien
Außereheliche Beziehungen sind in ländlichen Gebieten in Indien ein Tabu und Ehen werden häufig von den Eltern arrangiert. Meist wird dabei ein Partner aus der gleichen Religionsgruppe und Kaste gesucht. Die Vergewaltigung wirft erneut ein Schlaglicht auf die Behandlung von Frauen in Indien.
In dem südasiatischen Land wird verstärkt über die verbreitete Misshandlung von Frauen diskutiert, seit im Dezember 2012 eine junge Studentin in der Hauptstadt Neu Delhi an den Folgen einer brutalen Gruppenvergewaltigung starb.
(APA/AFP)