Insgesamt 30 Menschen waren nach dem Unglück im Bundesstaat Bihar in einem zertrümmerten Waggon eingeklemmt. Rettungskräfte konnten bis zum Abend 14 Menschen befreien. Die Helfer forderten mehr Kräne und Schneidewerkzeug an.
Politiker des Bundesstaates machten die indische Eisenbahn für das Unglück verantwortlich. Das ist ein klarer Fall von Fahrlässigkeit, sagte der Regierungschef von Bihar, Nitish Kumar. Medienberichten zufolge waren Teile der alten Eisenbahnüberführung im Distrikt Bhagalpur bereits seit Donnerstag abgebröckelt.
Der indische Bahnminister Lalu Prasad Yadav erklärte hingegen, dass die alte Brücke bereits weitgehend abgebaut gewesen sei. Während des Unglücks hätten auch keine Bauarbeiten stattgefunden. Eine neue Eisenbahnüberführung ist bereits fertig gestellt, wie der Minister betonte. Er suspendierte zwei Ingenieure, die die Abrissarbeiten an der Brücke leiteten, und ordnete eine Untersuchung an.
Das Schienennetz in Indien ist über 150 Jahre alt und wird derzeit modernisiert. Nach Angaben von Experten hat das Land mehr als 120.000 Eisenbahnbrücken, von denen 51.000 über 100 Jahre alt sind. Nach Auskunft der indischen Eisenbahn gibt es pro Jahr im Durchschnitt 250 Unfälle – allerdings bei einem hohen Verkehrsaufkommen. Pro Tag transportierten 8.520 Züge mehr als 13 Millionen Passagiere.