AA

Indiana Jones 5: Das Rad des Schicksals - Kritik und Trailer zum Film

42 Jahre nach dem Start der kultigen Abenteuerfilmreihe kommt der fünfte Teil von "Indiana Jones" ins Kino. Zu sehen sind: Ein im Alter von 80 Jahren immer noch fideler Harrison Ford. Phoebe Waller-Bridge als anarchisches weibliches Pendant. Rasante, überlebensgroße Actionszenen. Mads Mikkelsen als garstiger deutscher Nazi. In "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" ist der Filmheld noch einmal auf der Jagd nach einem wertvollen Artefakt und begibt sich auf waghalsige Verfolgungsjagden.

Lange Zeit haben Fans von Indiana Jones auf Teil 5 der Filmreihe warten müssen. Fünfzehn Jahre nach dem bereits eher kritisch aufgenommenen vierten Teil dreht sich nun aber "Das Rad des Schicksals". Mit dabei ist natürlich Harrison Ford, der den merklich gealterten Archäologen mit Hut und Peitsche verkörpert und es mit allerhand Nazis zu tun bekommt. Dass ihm eine schlagkräftige Frau zur Seite steht, tut dem Streifen gut, kann ihn aber nicht retten. Ab Donnerstag im Kino.

Indiana Jones 5: Das Rad des Schicksals - Kurzinhalt zum Film

Los geht es mit einem Rückblick, wie sich nach mehreren, voll mit Action angepackten Minuten herausstellt. Indy ist im Jahr 1944 auf der Suche nach einem wertvollen Artefakt. Er findet sich aber schon bald mit einer Schlinge um den Hals von Nazis umringt, die sich ein wildes Rückzugsgefecht mit den Alliierten liefern. Letzteren und einer Fliegerbombe hat er es auch zu verdanken, dass er aus der brenzligen Situation entkommt. Allerdings muss er zuvor kräftig mit seiner Peitsche und seinen Fäusten austeilen und sich eine rasante Verfolgungsjagd in verschiedenen Gefährten liefern - nicht die letzte des gut zweieinhalbstündigen Films.

Zu sehen bekommt das Publikum Harrison Ford dabei digital verjüngt. Möglich machen es alte Aufnahmen seines Gesichts. Sein Auftreten erinnert dabei an die legendären ersten drei Teile aus den 80er-Jahren. Nostalgie kann da schon mal aufkommen, wenngleich der üppige CGI-Einsatz für eine künstlichere Optik sorgt.

Anders und ohne digitale Verjüngung läuft es für den Archäologen im Jahr 1969, in das der Film bald hüpft. Dort bereitet er sich als Professor auf die Pensionierung vor. Anstatt sich aber in den wohlverdienten Ruhestand zu begeben, sorgt seine Patentochter Helena (Phoebe Waller-Bridge) für gehörig Wirbel. Sie taucht eines Tages auf und zeigt Interesse an der "Antikythera" - einem mächtigen Artefakt, das angeblich Risse in der Zeit orten kann und so Zeitreisen ermöglicht. Indy ist im Besitz einer Hälfte davon, die andere werden sie schon bald suchen. Ihre Interessen gehen dabei stark auseinander. Jones erachtet ein Museum als guten Ort für das Artefakt, Helena möchte es zu Geld machen.

Zu tun bekommen es die beiden auf ihrer Suche nach der Antikythera selbstverständlich mit einem Gegenspieler, der stets dann auftaucht, wenn es denkbar unpassend ist. Es handelt sich um einen von Mads Mikkelsen verkörperten Physiker, der für die Nasa arbeitet und an der Apollo-Mission beteiligt ist. Wie sich herausstellt, ist er ein Nazi, der aber wenig von Hitler hält, hat der doch den 2. Weltkrieg verloren.

Indiana Jones 5: Das Rad des Schicksals - Die Kritik

Indiana Jones und Helena prügeln sich mit dem Physiker und dessen Schergen etwa durch Marokko und Sizilien, bekommen es in einem Schiffswrack mit aggressiven Aalen und in einer Grabstätte in guter alter Abenteuerfilmmanier mit einem Rätsel auf Zeit zu tun. Ford, der kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte, erledigte viele der Stunts selbst und das trotz des fortgeschrittenen Alters erstaunlich gut. Ganz astrein liefen die Dreharbeiten aber nicht, fiel er doch etwa von einem Pferd. Zwischenzeitlich mussten die Filmaufnahmen auch pausieren, weil sich Ford verletzt hatte.

Kräftig austeilen kann auch die 37-jährige Phoebe Waller-Bridge. Sie sorgt als Helena-Idealbesetzung für willkommene Auflockerung. Wie Jones punktet sie mit Witz, Sticheleien, Schlagfertigkeit und einer Portion Skrupellosigkeit. Weit blasser bleiben dagegen andere: Der Bösewicht ist lieblos gezeichnet, seine Motivation lange Zeit schleierhaft. Ein Kind, das an Helenas Seite steht, wirkt komplett deplatziert. Der Verdacht liegt nahe, dass man damit krampfhaft auch jüngeres Publikum in die Kinosäle locken wollte.

Es ist der erste Teil der Reihe, für den nicht Steven Spielberg als Regisseur verantwortlich zeichnete. Der Altmeister übergab das Ruder an James Mangold. Ihm die Schuld dafür zu geben, dass es sich bei "Das Rad des Schicksals" letztlich um einen recht durchschnittlichen Abenteuerfilm handelt, wäre aber zu einfach. Schließlich war schon "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" (2008) eine maue Angelegenheit.

"Das Rad des Schicksals" kann es nur phasenweise mit den besten Zeiten der Reihe aufnehmen. Über weite Strecken ist es ein lauwarmer Ritt auf der Nostalgiewelle, bei dem man sich zwangsläufig fragt, ob Indy nicht doch lieber seine Pension antreten hätte sollen. Ford beteuerte bereits, dass er Peitsche und Fedora an den Nagel hängen werde. Ob damit die Reihe zu einem Ende kommt, ist ungewiss. Waller-Bridge als neue Protagonistin wäre aber einen Versuch wert.

Verpasse keine Film- und Streaming-Highlights

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Streaming
  • Indiana Jones 5: Das Rad des Schicksals - Kritik und Trailer zum Film
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen