"inatura" feiert 20-jähriges Bestehen

Am 20. Juni 2003 am aktuellen Standort eröffnet, begrüßt das Museum jährlich über 100.000 Besucher. Das zuvor als "Vorarlberger Naturschau" in der Dornbirner Marktstraße angesiedelte Haus wurde bei seinem Umzug auf das Areal der ehemaligen Rüsch-Werke als modernes Erlebnismuseum konzipiert - und lebt diesen Anspruch bis heute.
"Vorarlberger Naturschau" 1960 eröffnet
Die Gründung des Museums geht auf die Initiative des Dornbirner Fabrikanten und Sammlers Siegfried Fussenegger (1894-1966) zurück. 1927 stellte er im damaligen Rathaus Teile seiner Sammlung - geologische und botanische Exponate - aus. 1939 wurde die "Schau der Naturgeschichte Vorarlbergs" in der Stierhalle in Dornbirn untergebracht. Was eine Übergangslösung sein sollte, währte über zwei Jahrzehnte, ehe sich das Land Vorarlberg und die Stadt Dornbirn 1954 auf einen neuen Standort einigten. Nicht nur das Haus Marktstraße 33 in Dornbirn wurde gekauft, sondern auch Fusseneggers Sammlung. Am 11. Juni 1960 wurde die "Vorarlberger Naturschau" unter der Leitung von Fussenegger feierlich eröffnet. Auch der naturwissenschaftliche Bestand des Landesmuseums in Bregenz wurde übernommen.

15,1 Millionen Euro für neue "inatura"
Nachdem die "Vorarlberger Naturschau" in den 1990er-Jahren in die Jahre gekommen war und auch das Museumskonzept veraltet schien, beschlossen das Land und die Stadt Dornbirn 1999 den Umzug des Museums. Vorangegangen war jahrelange Vorarbeit durch eine Expertengruppe. Mit dem Um- und Ausbau der zentral gelegenen und 1984 stillgelegten Rüsch-Werke zum Museum wurde im Herbst 2000 begonnen. Die Rüsch-Werke hatten lange als der bedeutendste metallverarbeitende Betrieb des Landes gegolten. In das Museum integriert wurden die Montagehalle (Baujahr 1893), die alte (Baujahr 1858) und die neue Gießerei (Baujahr 1897), die Dreherei (Baujahr 1863) und die Schmiede (Baujahr 1836/1892), außerdem gab es Neu- und Zubauten. Die Ausstellungsfläche umfasst etwa 3.300 Quadratmeter. Rund um das Museum wurde ein etwa 25.000 Quadratmeter großer Park, der Stadtgarten, errichtet. Die Kosten für das neue Museum beliefen sich damals auf 15,1 Millionen Euro.

Ausprobieren, spielen, erleben und begreifen
In den vergangenen Jahren wurden im Haus alle vier Bereiche der Dauerausstellung umgestaltet und weiterentwickelt, den Abschluss bildete der vor einem Jahr der wiedereröffnete "Lebensraum Wald/Wiese". Im Mittelpunkt des Museumsbesuchs stehen "das Ausprobieren, Spielen, Erleben und Begreifen", steht auf der Homepage des Hauses. Die Reise führe durch die für Vorarlberg typischen Lebensräume Gebirge, Wald und Wasser. "Am Ende überwinden wir die Grenzen des Möglichen und gehen im wahrsten Sinne des Wortes in uns. Die 'inatura' macht unseren Körper begehbar", heißt es weiter. Sonderausstellungen wie aktuell zum Bodensee runden das Programm ab.

Die Institution "inatura" ist nicht nur Museum, sondern auch gleichzeitig Dokumentationszentrum der Natur Vorarlbergs. Gesammelt wird naturwissenschaftliches Daten- und Belegmaterial mit Landesbezug. Daraus lassen sich etwa Verbreitung und Gefährdung einer Tier- oder Pflanzenart ermitteln. Außerdem werden Veranstaltungen zu naturkundlichen Themen in ganz Vorarlberg durchgeführt. Die inhaltliche Leitung des Museums verantwortet seit 2011 die Zoologin Ruth Swoboda, die das Tätigkeitsfeld von Margit Schmid übernahm.
(APA)