Dornbirn. Mit einem zweijährigen Forschungsprojekt möchte die inatura die Datenlage zur Verbreitung des Gartenschläfers in Vorarlberg verbessern. Gemeinsam mit den Wildtierbiologinnen und -biologen des Instituts für Wildtierbiologie apodemus ruft sie Naturinteressierte auf, Beobachtungen von Kleinsäugern, im Besonderen von Gartenschläfern zu melden.
Bei Nagetieren denken wir wohl als erstes an Mäuse, und bei den Baumbewohnern fallen uns Eichhörnchen ein. Wie eine Mischung aus beiden sehen die Bilche aus: Mausartig sind die großen Augen und die großen Ohren. Dazu kommt ein langer, buschiger Schwanz. Drei Arten aus dieser Familie leben in Vorarlberg: der Siebenschläfer, die Haselmaus und der Gartenschläfer. Alle drei Arten verschlafen den Tag, sind erst in der Dunkelheit aktiv und daher nicht so leicht zu entdecken.
Besondere Verantwortung
Für den Gartenschläfer trägt Vorarlberg gemeinsam mit Tirol eine besondere Verantwortung. Denn beide Bundesländer bilden den östlichsten Rand seiner Verbreitung im Alpenraum. In der Roten Liste der Säugetiere Vorarlbergs wurde er als „potentiell gefährdet“ eingestuft. Die inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn untersucht nun in einem zweijährigen Forschungsprojekt derzeit gemeinsam mit Wildtierbiolog:innen das Vorkommen des Gartenschläfers in Vorarlberg.

Der Gartenschläfer im Alpenraum
Zu erkennen ist er ganz leicht. Denn der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) ist für einen Kleinsäuger auffallend „bunt“ gefärbt: Sein Fell mit rotbraunem Rücken und weißgrauem Bauch, die auffallend schwarze Kopfzeichnung bis hinter die großen Ohren und die Fellquaste am Schwanzende machen ihn nahezu unverwechselbar. Im Alpenraum lebt er in Nadel- und Mischwäldern mit steinigem Untergrund in einer Höhenlage von 800–1.600 m. Als ausgezeichneter Kletterer ist der Gartenschläfer häufig in der Strauch- und Baumschicht anzutreffen, verbringt aber im Gegensatz zu anderen Bilchen auch viel Zeit am Boden. Den Winterschlaf beginnt er im Oktober. Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr wachen die Tiere wieder auf.
Beobachtungen Naturinteressierter willkommen
„Viele Kleinsäugetiere sind bekannt dafür, dass sie ein sehr verstecktes Leben führen und es vermeiden, sich in der Nähe von Menschen aufzuhalten. Dies führt dazu, dass über ihre Verbreitung kaum etwas bekannt ist,“ berichtet Anette Herburger, Leiterin des Bereichs Forschung der inatura. „Unsere Forscher:innen können unmöglich das ganze Untersuchungsgebiet abdecken. Das würde viele Jahre dauern. Deshalb sind wir auf die Mithilfe aus der Vorarlberger Bevölkerung angewiesen. Mit ihrer Beobachtungsmeldung können Naturinteressierte einen wertvollen Beitrag leisten, um mehr über die Verbreitung dieser Tierart in Erfahrung zu bringen.“
Sie haben einen Gartenschläfer oder ein anderes kleines Säugetier gesehen? Jede Fundmeldung trägt dazu bei, mehr über das Vorkommen von Kleinsäugern im Ländle zu erfahren. Informationen zu diesem Projekt und die Möglichkeit, Ihre Beobachtung zu melden, finden Sie auf www.laendlemaus.atF