In Wien könnte im Frühjahr 2014 der Testbetrieb von Digitalradio starten

Derzeit kommen die ORF-Sendetechniktochter ORS sowie die deutsche Media Broadcast für die technische Umsetzung von Digitalradio infrage. Man habe somit die Wahl zwischen “einer rein österreichischen Lösung oder einem anderen Angebot, wenn man einen Markt initiieren möchte”. Mit den Verwertungsgesellschaften gelte es Abrechnungsfragen zu klären, wobei Gernot Fischer, Geschäftsführer des Vereins Digitalradio Österreich, hofft, dass diese bei einem Test “noch nicht voll zulangen und mit Augenmaß vorgehen”.
Kosten für Digitalradio unbekannt
Optimistisch zeigte sich Fischer jedenfalls bezüglich einer Förderung durch den Digitalisierungsfonds der RTR Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH. “Ich hoffe auf eine Klärung in den nächsten paar Tagen.” Erst danach könnte man konkrete Aussagen zu den möglichen Kosten machen, was auch für die potenziellen Teilnehmer relevant ist. Derzeit geht Fischer von zwölf bis 15 Teilnehmern aus, wobei man aus Testzwecken einen Kanal auch für Datendienste reservieren könnte. “Wir wollen ja den tatsächlichen Mehrwert nutzen und möglichst kein reines Abbild von UKW machen.”
Start im Frühjahr 2014?
Das Potenzial bei einem Start im Frühjahr 2014, also was die Ausstattung mit Digitalradio-fähigen Endgeräten anbelangt, sei Fischer zufolge “extrem schwer” zu beurteilen. “Wir werden wohl von einer Größenordnung von 1.000 bis 3.000 Geräten ausgehen müssen.” Er hofft aber darauf, dass sich mit der Zeit nicht zuletzt der Handel auf das neue Angebot einstellen und den Absatz entsprechender Geräte forcieren werde. “Ich gehe ja nicht davon aus, dass wir jetzt einen Test machen und das war’s dann.”
Private und ORF müssen zusammenarbeiten
Die Anforderungen von Digitalradio waren Anfang der Woche auch Thema bei einer Tagung deutscher Medienanstalten und der RTR in Berlin. RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl betonte dabei ein akkordiertes Vorgehen der Marktteilnehmer als Voraussetzung für einen Start in Österreich. “Ich bin davon überzeugt, dass das digitale Radio in Österreich nur dann erfolgreich sein kann, wenn alle Hörfunkveranstalter, also die Privaten sowie der ORF, dies gemeinsam wollen und vorantreiben”, wird er in einer Aussendung zitiert. (APA)