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In Wien aus dem Nest geplumpst: Kleiner Waldkauz findet neues Zuhause

Der kleine Waldkauz wurde in Wien gefunden.
Der kleine Waldkauz wurde in Wien gefunden. ©EGS / Sigrid Frey
Eine Passantin machte in Wien einen recht ungewöhnlichen Fund: Einen jungen Waldkauz, den sie mitten im Innenhof eines Hauses im 8. Bezirk  am Boden sitzend fand.

Sie brachte ihn in die Vogelklinik der Veterinärmedizinischen Universität Wien, die ihn dann an die von den Vier Pfoten unterstützten Eulen- und Greifvogelstation (EGS) in Haringsee übergab.

Dort wird der kleine Waldkauz nun von Ammeneltern weiter großgezogen, bis er schließlich so weit ist, dass er wieder ausgewildert werden kann.

Waldkauz gefunden: Was tun?

„Normalerweise gilt: Man sollte einen Jungvogel nur dann nach Hause mitnehmen, wenn man sich völlig sicher ist, dass es sich um einen echten Notfall handelt, also z.B. um einen wirklich frisch geschlüpften oder wenige Tage alten Jungvogel “, so Hans Frey, Leiter der EGS in Haringsee. Rettung sei außerdem nötig, wenn der Vogel sichtbar verletzt ist, man selbst beobachten konnte, dass die Elterntiere verunglückt sind oder wenn sich das Tier an einem offensichtlich gefährlichen Ort befindet.

Ästlinge nennt man diese Jungvögel im typischen Alter, in dem sie anfangen, aus dem Nest zu klettern und sich auf die umliegenden Bäume aufzuteilen. „Da landen sie dann auch oft am Boden, was im Wald überhaupt kein Problem ist, weil sie dann halt einfach wieder auf den nächsten Baum klettern“, meint Frey.

Situation in Wien aber anders

Natürlich ist die Situation in einer Großstadt wie Wien eine andere. „Es ist schwer zu sagen, ob es besser gewesen wäre, den kleinen Waldkauz seinem Schicksal zu überlassen“, findet Frey. „Aber in jedem Fall ist er bei uns gut aufgehoben.“

Findet man als Laie einen nachweislich verwaisten Jungvogel,  sollten diese Findlinge in eine Kartonschachtel gesetzt und möglichst rasch erfahrenen Händen übergeben werden. Eine Versorgung mit Wasser und Nahrung ist in der kurzen Aufbewahrungszeit nicht unbedingt erforderlich. Bei Unsicherheit sollte man unbedingt den Rat von Experten wie jene der EGS einholen.

Über die EGS Österreich

In der EGS werden pro Jahr etwa 250 Jungvögel gerettet, von Ammeneltern aufgezogen und zu fast 100% wieder freigelassen. 

Mit Unterstützung von den Vier Pfoten arbeiten Hans Frey und sein Team an Maßnahmen für die Rehabilitation, Aufzucht und Freilassung bzw. Unterbringung bedürftiger Eulen- und Greifvögel.

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