In Salzburg werden pro Monat zehn bis 15 Stalkingfälle angezeigt
Die beharrliche Verfolgung könne viele Formen haben, sagte Rechberger: Anrufe, SMS- und Mailterror, Geschenke, Verfolgung, Sachbeschädigung bis hin zu Körperverletzung oder Tötung. “Auch der schön angezogene Mann mit einem roten Blumenstrauß vor der Haustür kann ein Stalker sein”, weiß der Sicherheitsexperte. Es gehe dem Täter darum, die Nähe zu einem bestimmten Menschen zu erzwingen. Opfer sind in 80 Prozent der Fälle Frauen, Täter zu 80 Prozent Männer. Häufig spielt sich Stalking im Umfeld von Paarbeziehungen ab.
Bei der Hilfe für Opfer arbeiten die Polizei und das Gewaltschutzzentrum eng zusammen. Die Opfer von Stalking seien in ihrer persönlichen Lebensführung beeinträchtigt, reagierten mit Angst und Verunsicherung, weiß Renate Hojas vom Gewaltschutzzentrum. Aus Erfahrung weiß sie: Je früher ein Opfer versuche, der beharrlichen Verfolgung Einhalt zu gebieten, desto größer sei die Chance, dass der Täter mit der Belästigung aufhöre.
Gemeinsam mit dem Opfer erstellt das Gewaltschutzzentrum eine Gefährlichkeitsprognose und überlegt Maßnahmen. Die Palette der Möglichkeiten, sich gegen einen Stalker zur Wehr zu setzen, ist groß. In manchen Fällen reicht es schon, wenn das Gewaltschutzzentrum einen Brief an den Täter schreibt. Die Telefonnummer zu wechseln ist ebenso hilfreich wie die Information des sozialen Umfelds. Um im Falle einer Anzeige und späteren strafrechtlichen Verfolgung konkrete Angaben über die Vorfälle machen zu können, eine genaue Dokumentation anzulegen, rät Rechberger den Opfern. Laut einer Statistik des Gewaltschutzzentrums gab es 2008 im Bundesland 21 Strafverfahren wegen beharrlicher Verfolgung.