Am 7. März hatte der Geistliche, der zuletzt als Pfarrprovisor (vorübergehender Leiter, Anm.) tätig war, einen Brief an den Linzer Bischof Ludwig Schwarz, an den zuständigen Personalverantwortlichen und an den Pfarrgemeinderat geschrieben. Darin teilte er mit, dass er einen unbefristeten und unbezahlten Urlaub nehme, um ernsthaft eine Entscheidung für sein Priestersein zu finden.
In Brief entschuldigt
Seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr von ihm – bis Anfang Mai. Vor kurzem erklärte der 54-Jährige schriftlich, dass er seinen Dienst als Provisor beendet. Nun ist der Pfarrer einer anderen Gemeinde als Provisor tätig. Dieser berichtete gegenüber der APA davon, dass sich der Geistliche in einem Brief bei jenen entschuldigt habe, die er durch seinen plötzlichen Abgang möglicherweise verletzt hat. Gestern, Sonntag, wurde die Gemeinde darüber informiert, dass er nicht mehr zurückkommt. Man wisse, wo sich der vorübergehend Untergetauchte befindet, hieß es aus der Diözese. Er wolle aber nicht, dass sein Aufenthaltsort verraten wird. “Es geht ihm soweit gut.”
Um Exklaustrierung angesucht
Der wochenlang Vermisste ist Franziskaner und hatte 2011 um eine dreijährige Exklaustrierung (ein Leben außerhalb des Ordens, Anm.) angesucht. Seitdem war er dem Linzer Sprengel unterstellt und bis zu seinem Verschwinden Pfarrprovisor. Jetzt, nach Ablauf der Frist, sei wieder sein Orden für ihn zuständig, so die Diözese.
(APA)