Als armutsgefährdet gilt, wer über weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens verfügt. Bei einem Einpersonenhaushalt sind das 1.031 Euro monatlich, 1.340 Euro bei Alleinerziehenden mit einem Kind und 2.165 Euro bei einer vierköpfigen Familien mit zwei Eltern. “17 Prozent der Kärntner sind armutsgefährdet, das sind 90.000 Personen, so viele wie Klagenfurt Einwohner hat”, sagte die grüne Landtagsabgeordnete Barbara Lesjak.
Ältere Menschen in Kärnten besonders armutsgefährdet
Im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt fällt auf, dass ältere Personen in Kärnten wesentlich häufiger armutsgefährdet sind. Markus Bliem vom IHS ging in der Präsentation auf die Armut bedingenden Faktoren ein. Teilzeitbeschäftigung und längere Arbeitslosigkeit stellen ein Armutsrisiko dar. Frauen sind besonders gefährdet – sie beziehen ein geringeres Erwerbseinkommen, sind häufiger teilzeit- oder atypisch beschäftigt und beziehen daher auch geringere Arbeitslosenunterstützung und Pension. Frauen kommen in Kärnten nur auf 62 Prozent des Pensionseinkommens von Männern.
Bliem stellte der Qualität der Kinderbetreuung kein gutes Zeugnis aus. In Kärnten seien zwar 83 Prozent der Drei- bis Fünfjährigen in Betreuungseinrichtungen untergebracht, allerdings erlaubten die Öffnungszeiten nur bei 13 Prozent eine Vollzeitanstellung der Eltern.
(Red./APA)