In allen 50 Bundesstaaten: Vogelgrippe in den USA außer Kontrolle

In den USA breitet sich das Vogelgrippe-Virus H5N1 in rasantem Tempo aus. Laut Gesundheitsexperten ist der Erreger auf amerikanischen Farmen nicht mehr unter Kontrolle. Bereits 168 Millionen Geflügeltiere mussten gekeult werden. Auch über 1.000 Milchviehherden sind betroffen. Mehr als 70 Menschen haben sich bislang infiziert.
Gefahr einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung steigt
Bislang gibt es keine bestätigte Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch. Doch Fachleute warnen, dass sich dies bald ändern könnte. Denn mittlerweile wurde H5N1 auch bei Schweinen nachgewiesen – einer Tierart, die sowohl menschliche als auch Vogelgrippe-Viren aufnehmen kann.

Durch diese sogenannte „Mischinfektion“ könnten neue, potenziell gefährlichere Virusvarianten entstehen. Das Schwein fungiere dabei als „biologisches Mischgefäß“, heißt es in einem Bericht der britischen „Daily Mail“.
Internationale Experten fordern Gegenmaßnahmen
Das internationale Netzwerk „Global Virus Network“ (GVN) fordert angesichts der Lage strengere Überwachungsmaßnahmen und eine weltweite Verstärkung der Biosicherheitsprotokolle. Ziel sei es, eine unkontrollierte Pandemie wie bei COVID-19 zu verhindern.
Kritik an US-Behörden und Testpraxis
Fachleute der Weltgesundheitsorganisation (WHO) äußerten Kritik an der bisherigen Reaktion der US-Regierung. Die Pandemie entwickle sich „in Zeitlupe“ und werde von der Weltöffentlichkeit weitgehend ignoriert. Zwar ist das Virus mittlerweile in allen 50 US-Bundesstaaten nachgewiesen worden, doch Tests bei Rindern und bei Personen mit engem Tierkontakt erfolgen bislang meist auf freiwilliger Basis.
Eierpreise steigen stark an
Neben gesundheitlichen Risiken hat der Ausbruch auch wirtschaftliche Folgen. Besonders betroffen ist der Eiermarkt. Die USA erleben derzeit eine anhaltende Versorgungskrise. Der Preis für ein Dutzend Eier liegt laut aktuellen Angaben zwischen neun und zehn Euro.
Impfstoffreserven vorhanden
Zur Eindämmung des Virus könnte ein bestehender Impfstoff beitragen. Die USA verfügen laut Behördenangaben über rund 20 Millionen Dosen eines H5N1-Impfstoffs. Im Ernstfall könnten rasch weitere 100 Millionen Dosen produziert werden.
(VOL.AT)