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Immer mehr Flüchtlinge verlassen freiwillig Österreich

Immer mehr Flüchtlinge treten Heimreise an.
Immer mehr Flüchtlinge treten Heimreise an. ©EPA/Themenbild
Wie es aus dem Innenministerium heißt, verlassen immer mehr Flüchtlinge Österreich - freiwillig. Laut Medienberichten fühlen sich viele gedemütigt und schlecht behandelt.

Das endlose Warten auf einen Asylbescheid, die Konfrontation mit gesellschaftlichen Vorurteilen – all dies macht Flüchtlingen laut “oe24.at” zu schaffen. Vor allem im Oktober war für viele die Entscheidung, zurück ins Heimatland zu reisen, der letzte Ausweg. 307 Seien es gewesen, vor allem Kosovaren, Iraker, Iraner und Afghanen. Von Jänner bis November dieses Jahres sind laut “Kurier” unter Berufung auf das Innenministerium (BMI) österreichweit 1100 Kosovaren freiwillig ausgereist: Der Kosovo gilt als sicheres Herkunftsland. Der Trend, so eine Quelle aus dem Innenministerium gegenüber dem “Kurier”, halte an. Auch die Botschaften Afghanistans und des Irak in Wien bestätigten demnach die gehäuften Rückreisen.

Der “Kurier” zitiert den Computer-Ingenieur Iraker Omer, der die Heimreise antritt: “Wir wurden hier nur gedemütigt – Es war ein Fehler, herzukommen.” Laut Günter Ecker vom Verein Menschenrechte Österreich hätten sich bei den Irakern eine Vielzahl eine bessere soziale Versorgungssituation erwartet. “Viele hatten auch eine falsche Vorstellung über die Länge der Verfahren. Dass sie ein Jahr oder länger warten müssen, um ihre Familie nachzuholen, damit haben viele Flüchtlinge nicht gerechnet.”

Frontex: Zehn Prozent weniger Ankünfte 2015 in Italien

Während über die sogenannte Balkanroute in diesem Jahr 22 Mal mehr Flüchtlinge als im Vorjahr unterwegs waren, kommen immer weniger Menschen über die Mittelmeerroute nach Italien. Von Jahresbeginn bis Ende November erreichten 144.000 Menschen per Schiff Italien, das sind um zehn Prozent weniger als im Jahr zuvor, wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Dienstag mitteilte.

2014 hatten insgesamt 170.000 Flüchtlinge Italien erreicht. Im Laufe dieses Jahres ist die Zahl der Menschen, die illegal die EU-Außengrenze überquert haben, zwar weiter gestiegen. Die Hauptroute für Flüchtlinge hat sich aber auf Griechenland und den Westbalkan verlagert. Auf den griechischen Inseln trafen zwischen Anfang Jänner und Ende November mehr als 715.000 Flüchtlinge ein. In Italien sind die Ankunftszahlen dagegen seit vier Monaten rückläufig. Im November trafen 3.200 Flüchtlinge in Italien ein. Das entspricht einem Rückgang von zwei Drittel gegenüber Oktober.

Die meisten der vom Bürgerkriegsland Libyen aus nach Italien gekommenen Flüchtlinge stammen aus den afrikanischen Ländern Nigeria und Eritrea. Tausende sind bei Überfahrten über das Mittelmeer in diesem Jahr bereits ums Leben gekommen.

(APA/Red.)

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