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Immer mehr Fahrradboten und Essenszusteller: Erster Kollektivvertrag für Fahrradzusteller könnte kommen

Vor allem in Wien hat die Zahl an Fahrradboten und Essenszustellern stark zugenommen.
Vor allem in Wien hat die Zahl an Fahrradboten und Essenszustellern stark zugenommen. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Mit 1. Jänner 2020 könnte es den weltweit ersten Kollektivvertrag für Fahrradzusteller geben. Vor allem in Wien hat die Zahl der Fahrradboten und Essenszusteller stark zugenommen.

Arbeitgeber und Gewerkschaft wollen sich im Herbst auf den weltweit ersten Kollektivvertrag für Fahrradzusteller einigen. Die Zahl der Fahrradboten und Essenszusteller hat in den vergangenen Jahren in Österreich – vor allem in Wien – stark zugenommen. Bei einer Einigung soll der KV mit 1. Jänner 2020 in Kraft treten.

KV für Fahrradzusteller: Verhandler rechnen mit Einigung im Herbst

Kürzlich fand eine Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft vida und dem Fachverband der Kleintransporteure statt. Für die Arbeitnehmervertreter waren es “gute Gespräche”. Man habe den Eindruck, dass es alle Beteiligte an einer Einigung interessiert seien, so Gewerkschafter Karl Delfs zur APA. “Wir sind guter Dinge im Herbst abzuschließen.”

Angestrebt wird ein Gehaltsmodell mit fixen Gehältern, die nicht unter 1.500 Euro brutto im Monat liegen sollen. Die Bezahlung soll sich am Kollektivvertrag der Kleintransporteure orientieren. Offene Themen – etwa die Abgeltung von Sonntags- und Abend- bzw. Nachtarbeit sowie Zuschläge für Fahrer, die ihr eigenes Equipment verwenden – wollen die Sozialpartner in den nächsten Monaten in Arbeitsgruppen diskutieren. Derzeit sind die Arbeitsverhältnisse der Radzusteller ungeordnet. Selbst jene Boten, die fix angestellt sind, sind als Arbeiter dem freien Gewerbe zugeordnet. Der Großteil der Zusteller ist in einem freien Dienstverhältnis. Darüber hinaus gibt es selbstständige Fahrer.

Auch die Arbeitgeberseite zeigt sich mit den laufenden Verhandlungen zufrieden. “Wir sind inhaltlich ein gutes Stück weiter gekommen”, sagte Peter-Michael Tropper, Geschäftsführer des WKÖ-Fachverbands für das Güterbeförderungsgewerbe, zur APA. Für Branchenspezifika bei Essenszustellern – etwa häufige Abend- und Wochenenddienste – müsse man praktikable Regelungen finden. “Es gibt den beiderseitigen Willen, Lösungen zu finden”, zeigte sich der Arbeitgebervertreter zuversichtlich.

15. Juli: Nächste Verhandlungsrunde

Am 15. Juli findet die nächste Verhandlungsrunde der Sozialpartner statt.

(APA/Red)

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