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Immer mehr Alleinerzieherinnen in Wien in Not

Vielen Alleinerzieherinnen fehlt das Geld.
Vielen Alleinerzieherinnen fehlt das Geld. ©CanvaPro (Sujet)
Am Donnerstag war der "Tag der Alleinerzieherinnen". Die Zahl der Alleinerzieherinnen sei in der Erzdiözese Wien fast um die Hälfte gestiegen.

Die Erzdiözese Wien schlägt Alarm. Die Zahl der Alleinerzieherinnen, die in ihre Beratungsstellen kommen, ist zuletzt fast um die Hälfte gestiegen. Hauptgrund sind die massiv gestiegenen Preise. Die Frauen können sich das Leben für sich und ihre Kinder oft nicht mehr leisten.

Anzahl der armutsgefährdeten Alleinerzieherinnen in Wien gestiegen

Es sind immer mehr junge Mütter unter 21, die in der St. Elisabeth-Stiftung Hilfe suchen. Der Andrang ist seit Jänner um 45 Prozent gestiegen. Auf einen Beratungsplatz warten die oft verzweifelten Frauen bis zu vier Wochen. "Wir hatten letztes Jahr, im gesamten Jahr 2022 1.500 Beratungen insgesamt mit 1.300 Klientinnen im Durchschnitt. Wir haben heuer, über das ganze Jahr gerechnet von Jänner bis September, bereits diese Zahl erreicht ", so Nicole Meissner, Geschäftsführerin der St. Elisabeth-Stiftung.

Großer Andrang bei der St. Elisabeth-Stiftung

Sechs Beraterinnen kümmern sich um die Anliegen der Frauen. Ihnen wird mit Lebensmittelgutscheinen oder Sachspenden, wie Kleidung geholfen. Aber auch kostenlose psychologische Beratung können die Frauen in Anspruch nehmen. "Wir pfeifen wirklich aus dem letzten Loch. Wir arbeiten von früh bis spät. Wir hatten früher Beratungen im Eineinhalb-Stunden-Rythmus und jetzt im Stunden-Rythmus. Die Beratungen sind auch pro Woche und pro Beraterin um die Hälfte gestiegen, weil wir sie einfach nicht mehr unterbringen", erzählt Anna Millauer, die Leiterin der Schwangerenberatung in der St. Elisabeth-Stiftung.

42 Prozent der Ein-Eltern-Familien sind armutsgefährdet

Vor allem Alleinerzieherinnen suchen in der Beratungsstelle Hilfe, wenn etwa das Geld schon am 15. des Monats knapp wird. In Wien gab es im Vorjahr 76.700 Ein-Eltern-Familien, davon waren 34.000 - also 42 Prozent - armutsgefährdet. Das zeigen Zahlen der Statistik Austria. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei 25 Prozent. 90 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. In Armut oder Armutsgefährdung aufzuwachsen bedeutet für Kinder oftmals auch Ausgrenzung.

(Red)

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