AA

Imamin Seyran Ates plant liberale Moschee in Wien

Die Berliner Imamin plant eine liberale Moschee in Wien.
Die Berliner Imamin plant eine liberale Moschee in Wien. ©APA/HERBERT NEUBAUER (Sujet)
Seyran Ates, eine Frauenrechtlerin und liberale Muslimin, plant die Gründung einer liberalen Moschee in Wien.

Die in Deutschland unter Polizeischutz stehende Rechtsanwältin und Imamin hat 2017 im Berliner Stadtteil Moabit eine liberale Moschee eröffnet, in der Muslime aller Glaubensrichtungen sowie Frauen und Männer gemeinsam beten.

Damit zog sie sich u.a. den Zorn der türkischen Religionsbehörde Diyanet zu. Bei der Moschee handle es sich um “nichts anderes als einen Versuch zur Verfälschung der Religion”, schimpfte Diyanet-Direktor Mehmet Görmez.

Berliner Imamin plant will liberale Moschee in Wien gründen

“Ich habe die Absicht, auch in Wien eine solche Moschee zu gründen”, sagt Ates zum “Volksblatt” (Donnerstagausgabe). “Ich hoffe, dass wir bis Jahresende wenigstens den Raum dafür haben.” In Berlin wurden die Moschee-Räumlichkeiten von der evangelischen Kirche angemietet.

Die passende Lokalität zu finden, ist allerdings nur ein Problem. Das andere sei die Suche nach Muslimen, die bereit sind, sich für eine solche Moschee zu engagieren. Seyran Ates, die am Montag zum Forum Alpbach und am 3. September nach Linz kommen wird, ist zwar überzeugt, dass die schweigende Mehrheit der Muslime durchaus einem säkularen Islam anhängt, aber dies aus Angst vor den Fundis nicht offen zur Schau trägt.

“Diejenigen, mit denen ich in Österreich über das Projekt schon gesprochen habe, sagen im ersten Atemzug, ‘das wäre wunderbar, aber ich hätte Angst, dabei mitzumachen, weil ich nicht so leben möchte wie du'”. Aus dieser Bedrohungssituation entsteht für Ates auch “die Wahrnehmung, der muslimische Mainstream sei konservativ, weil die anderen eingeschüchtert sind und sich nicht trauen”, so Ates.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Imamin Seyran Ates plant liberale Moschee in Wien
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen