Wieder müssen die Räumungsdienste auf Hochtouren arbeiten. Auch hunderte Bauhofmitarbeiter haben jetzt alle Hände voll zu tun. Denn neben dem gefallenen Neuschnee müssen Straßen und Gehwege von den Überresten der Faschingsumzüge gereinigt werden. Einer von ihnen ist Mike Berneker. Er und sechs weitere Mitarbeiter des Bauhofes Wolfurt sind derzeit im Dauereinsatz.
Erbarmungslos klingelt um 4 Uhr früh der Wecker. Zuerst einen Blick aus dem Fenster werfen. Dann nichts wie ins Auto zum Lokalaugenschein. Mike Berneker ist heute Chef vom Dienst, also für die Einteilung der Mitarbeiter und das Festlegen der Routen verantwortlich. Es hat die ganze Nacht geschneit – auf den Straßen liegen mehrere Zentimeter Schnee. Die Fahrbahn ist glatt. Schnell befestigen die Männer die Schaufeln an den Fahrzeugen und laden tonnenweise Salz in die trichterförmigen Behältnisse. Gegen fünf gehts los. Begonnen wird bei der Schule. Weil Werktag ist, erklärt der 36-Jährige, am Sonntag wird bei der Kirche begonnen, gefolgt vom Dorfzentrum.
Der schneereiche Winter hat Berneker und sein Team ganz schön gefordert. 500 Stunden wurden bereits in die Räumungsarbeiten investiert. Sonn- und Feiertage inkludiert – denn das Winterwetter kennt keine freien Tage. Dazu
kommen lange Tage und kurze Nächte. Von vier Uhr früh bis 22 Uhr nachts, so der Wolfurter. Zeit für Hobbys bleibt da wenig. Doch er beschwichtigt. Kein Problem, meint der Bauhofmitarbeiter, Motorrad fahren kann ich sowieso nur im Sommer. Und für die warmen Monate werden bereits Pläne geschmiedet. Wir, meine Freundin und ich, wollen wieder nach Ungarn fahren, verrät er, das hat uns im letzten Jahr super gut gefallen.
Motorrad-Freak
Vielleicht noch Italien oder Frankreich, liebäugelt der Motorrad-Freak. Zigtausende Kilometer hat er mit seiner Yamaha XJR bereits zurückgelegt. Eine Leidenschaft, die ihn seit seiner Jugend nicht mehr loslässt.
Gelernt hat der 36-Jährige eigentlich das Tischlerhandwerk. Darum ist er auch für die gemeindeeigenen Einrichtungen zuständig. Geht eine Parkbank kaputt oder klemmt im Kindergarten die Kastentüre, schultert er den Werkzeugkasten und zieht los. Das weckt hin und wieder Erinnerungen – denn auf der Schaukel, deren Brett sich kürzlich spaltete, saß er selbst als Kind.
Doch dafür ist jetzt eigentlich keine Zeit. Weiter gehts mit der Arbeit. Schnell schwingt sich Berneker auf seinen Traktor und macht sich auf den Weg. Denn die Wetterprognosen verheißen nichts Gutes: Schnee bis ins Tal.
ZUR PERSON
Mike Berneker