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Im Visier der Wettmafia

Ausgerechnet der Hauptbeschuldigte im Wett- und Manipulationsskandal in Deutschland, Schiedsrichter Robert Hoyzer, schockt mit seinem Geständnis auch die Verantwortlichen von Casino SW Bregenz.

Seit zwei Wochen erschüttert der Wettskandal die deutsche Fußballwelt und ein Ende scheint noch nicht in Sicht. Schiedsrichter und Spieler werden beschuldigt, Spiele manipuliert zu haben und dafür von Hintermännern fürstlich kassiert zu haben. Nun droht die Ausweitung auf Österreich. Spätestens seit dem Geständnis von Schiedsrichter Robert Hoyzer, den Ausgang von Spielen wissentlich beeinflusst zu haben und seiner Nennung der Drahtzieher, werden die Ermittler aus Deutschland nicht mehr an der Landesgrenze halt machen.

Indem der 25-Jährige im Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” davon spricht, dass es der Wettmafia in Österreich vor allem der Verein SW Bregenz angetan hat, schwappt der Skandal über die nahe Grenze. Plötzlich steht der Klub nicht nur im Visier der Wettmafia, sondern muss sich auch Fragen der Staatsanwaltschaft gefallen lassen. Im “Spiegel” spricht Hoyzer jedenfalls davon, dass die vom Schiedsrichter genannten Kroaten einen Großteil ihrer Geschäfte gar nicht in Deutschland getätigt haben. Als besonders interessant werden dabei die Fußball-Ligen in Griechenland und Österreich genannt. „Gegen die eigene Mannschaft zu wetten und gleichzeitig spielen, ist für mich das Schlimmste überhaupt”, zeigt sich SW-Kapitän Ralph “Jeff” Geiger geschockt. “Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies bei uns passiert ist”, nimmt der Verteidiger seine Mitspieler in Schutz.

Unverständnis zeigt SWPräsident Hans Grill, als ihn die “VN” mit dem Artikel des deutschen Wochenmagazins konfrontieren. “Ich bin vor den Kopf gestoßen, habe absolut keine Ahnung, was da passiert sein soll.” Zugleich fordert Grill (“Ich will wissen, worum es geht”) eine lückenlose Aufklärung und beschwichtigt: “Es müssen erst Beweise vorliegen, dass Spiele geschoben wurden.” Wie der SW-Klubchef, so erfuhr auch SW-Manager Sepp Kaiser von den Vorwürfen im “VN”-Telefonat. “Wir wissen von nichts. Ich bin auch nicht die Staatsanwaltschaft und kann deswegen auch nichts sagen.”

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