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Im Team gegen Aliens: „Rainbow Six Extraction“ im Game-Test

In Sachen Gameplay punktet der Taktik-Shooter als flotter Dreier, nur beim Inhalt hapert‘s (noch).
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(PS4, PS5, Xb1, Xbox Series S|X, PC, Stadia) „Never change a winning team“ denkt sich Ubisoft und verpasst seinem Erfolgs-Titel „Rainbow Six Siege“ ein baugleiches Spin-off mit einem leicht geänderten Dreh: Dreier-Teams treten diesmal nicht gegeneinander an, sondern müssen knackige mehrstufige Missionen gegen düstere Klump-Aliens bestehen.

Die Story is leider von Beginn an nicht sonderlich innovativ, im weiteren Verlauf wird‘s nicht besser. Auf Liberty Island (sowie einer Handvoll anderer Locations) ist ein außerirdischer Parasit aufgetaucht, der alles Leben zu vernichten droht. Symbolisch zerlegt er auch gleich die Freiheitsstatue. Die Spezialisten aus dem Game „Rainbow Six Siege“ rücken an, um dem bösartigen Schleim-Mutanten und seinen monströsen Auswüchsen auf den Zahn zu fühlen.

Heißt konkret für uns Spieler:innen: Erst wählt man eine von 18 Figuren für die Mission aus – vom Kampfsani über Aufklärer bis hin zum Hammerschwinger – und rüstet sie bestmöglich aus. Dann begibt man sich mit bis zu zwei Mitspielenden in die Gefahrenzone, und erfüllt mannigfaltige Aufgaben. Beispielsweise sammelt man Proben ein, beschützt Bombensätze oder bringt einen bestimmten Gegner zur Strecke, wahlweise lautlos schleichend oder mit rauchenden Colts. Die Feindesvielfalt ist solide, öfters gibt‘s auch kreative Kontrahenten abseits bekannter Archetypen (Spucker, Springer, etc.) wie zum Beispiel den morphenden Quäler.

Gute Kommunikation und Teamplay sind wie bei „Siege“ auch bei „Extraction“ der Schlüssel zum Erfolg, denn die Aufgaben für unser Trio sind kein Kinderspiel. Die Ressourcen sind knapp, man heilt nicht automatisch, sondern nur mit Medikits und auch sonst wartet die ein oder andere gemeine Überraschung.

Je mehr man erledigt hat, desto schwerer wird die nächste Challenge bzw. desto bissiger sind die Aliens. So muss man jedes Mal abwägen: Eine weitere, noch härtere Mission angehen und vielleicht drauf gehen, sprich alles verlieren, oder vorsichtshalber gleich den Heimflug antreten und weniger Beute und Erfahrungspunkte, diese aber sicher mitnehmen. Geht ein einzelnes Teammitglied k.o. und somit verloren, kann es in einer eigenen Mission gerettet werden – sonst droht Erfahrungsverlust der Figur. Das schmerzt, denn mit Erfahrung werden die Figuren einzeln, recht linear hochgelevelt. Die drohende Gefahr sorgt beim Spielen für einen Extra-Adrenalinschub.

Fazit

Prinzipiell steckt im spielerischen Grundgerüst von „Extraction“ durchaus Potenzial. Die Action aus „Rainbow Six Siege“ – also Waffen, Steuerung, Look & Feel – wurden gut in das neue, düstere Setting übersetzt. Dazu machen die Gefechte bzw. Schleichereien gerade im Team mit Freunden großen Spaß. Das Problem von „Extraction“ liegt jedoch im repetitiven Gameplay-Loop, der zu schnell an Reiz verliert. Rasch hat man alles Sehenswerte gesehen. Darüber hinaus bietet der R6-Ableger weder großartige Story-Entwicklungen noch sinnvolle Belohnungen, die auf Dauer motivieren. Man kann nur hoffen, dass Ubisoft da bald nachlegt.

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