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Im Restmüll entsorgte Lithium-Batterien entfachen gefährliche Feuer

Lithium-Batterien als Gefahrenquelle im Restmüll.
Lithium-Batterien als Gefahrenquelle im Restmüll. ©pixabay.com (Symbolbild)
Falsch im Restmüll entsorgte Lithium Batterien entfahren in Sortieranlagen nicht nur gefährliche Feuer, sondern auch Schäden in Millionenhöhe.

 Laut Forschern der Montanuniversität Leoben verursachen sie in den Sortieranlagen jährlich bis zu 70 potenzielle Brandunfälle. Die betroffenen Betriebe beziffern den in den vergangenen fünf Jahren entstandenen Schaden auf rund 100 Millionen Euro.

Lithium-Batterien im Restmüll sorgen für gefährliche Brände

Man findet die leistungsstarken Energiequellen in Handys, Laptops, E-Bikes, Akkubohrern, Drohnen und blinkenden Kinderschuhen. “Wir forschen seit Jahren an den Brandursachen in der Abfallwirtschaft und sind zu einem eindeutigen Schluss gekommen: Lithium-Batterien im Restmüll sind die Hauptursache”, sagte Roland Pomberger, Leiter des Forschungsprojekts BatSAFE an der Montanuniversität, bei der am Mittwoch eröffneten Recyclingkonferenz DepoTech in Leoben.

In Österreich landen rund 700.000 Lithium-Batterien im Restmüll. Weil die Verwendung stark und stetig steigt, könnte diese Zahl bis zum Jahr 2025 auf bis zu drei Millionen anwachsen. Die gesetzlich vorgeschriebene Sammelquote beträgt 45 Prozent, tatsächlich gesammelt wird rund die Hälfte der in Umlauf gebrachten Batterien.

Mitarbeiter werden dadurch gefährdet

“Für unsere Mitgliedsbetriebe sind die Brände abseits von einem finanziellen Desaster auch ein enormes Sicherheitsthema, denn dort arbeiten Menschen, die sich täglich einer großen Gefahr aussetzen”, sagte Hans Roth, Präsident des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB). “Eine Sammelquote von 80, 90 Prozent könnte das Problem relativ leicht aus der Welt schaffen”, meinte Pomberger. Hier sei die Politik gefordert.

Ergänzend zu einer höheren Quote müssten die Hersteller daran arbeiten, Lithium-Batterien sicherer zu machen. Andernfalls solle ein Verkaufsverbot drohen. Nur als “letzten Ausweg” sehen die Entsorger eine Pfandlösung. Zuallererst müssten aber die Menschen besser informiert werden – über die korrekte Abgabe in den kommunalen Sammelstellen oder in Geschäften, die Batterien und Akkus verkaufen. Eingesetzt werden sie zum Beispiel auch in Digicams, Elektroscootern, Elektroautos und Elektrobooten, im Modellbau und in Kinderspielzeug.

(APA/Red)

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