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Im Matrosenanzug um die Welt

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Neues Wiener Sängerknaben-Buch - aufwendig gestalteter Fotoband im NP Buchverlag erschienen - Buchpräsentation und Ausstellung im Palais Coburg.

Wie wird man ein Sängerknabe? Durch die Übergabe der Uniform. „Wiener Sängerknaben“, ein aufwendig gestalteter Fotoband, der im NP Buchverlag erschienen ist, bietet Neugierigen Details zum Leben der 10- bis 14-jährigen Chorknaben. Von den Sängerknaben an die Hand genommen fühlt sich der Leser bei Tina Breckwoldts in der ersten Person Plural geschriebenen Texten, die Fotos des Wiener Fotografen Lukas Beck fangen Momente aus den Leben im Matrosenanzug ein. Heute, Mittwoch, wird im Wiener Palais Coburg das Buch und eine Ausstellung der Fotos präsentiert.

Ob bei Polsterschlacht im Schlafraum, Gruppenbild in der Verbotenen Stadt oder Schneeballschießen vor Schloss Schönbrunn – Fotograf Beck hat die Knaben in den adretten Matrosenanzügen in eigenwilligen Momentaufnahmen porträtiert. Als schelmischen, quicklebendigen Haufen und nur sehr selten als hoch konzentrierte Musiker bei Auftritten in golden funkelnden Konzertsälen.

Wurzeln reichen bis 1498

Bis ins Jahr 1498 verfolgen die Wiener Sängerknaben ihre Geschichte zurück. Damals waren es sechs Knaben, die zur Hofmusik Kaiser Maximilians gehörten, wie man von Breckwoldt im kurzen, informativen Anhang erfährt. Ihre Texte, aus der Perspektive der Chorsänger selbst geschrieben, erzählen mehr vom alltäglichen Leben als Sängerknabe. Tagebuchartig berichtet sie von Chor-Reisen nach Neuseeland, China oder Mexiko, dann wieder findet man sich in einer Probe unter dem künstlerischen Leiter Gerald Wirth wieder.

Faschingsfeier, Pausenbrote, Minigolf in den Sommerferien am Wörthersee. Man muss schon ein Sängerknaben-Fan sein, um sich für die vielen Details, die Breckwoldt liefert, zu erwärmen. Das Herz dieses Bandes sind aber die Hochglanzfotos von Beck. Ob auf mexikanischen Tempeln oder in den Straßen von Beijing, überall begegnet man den blauen Kappen.

Plattencovertaugliche Porträts stehen neben Reisefotos, doch in allen Aufnahmen zeigt sich Becks Auge fürs Detail, das den Gesamteindruck nicht vergisst. Eine angenehme Abwechslung zu den üblichen Gruppenaufnahmen brav geordneter Knabenchöre. Weitere großformatige Sängerknaben-Fotos von Beck, der kürzlich schon zu einem Kurt Ostbahn-Buch die Bilder geliefert hatte, werden in der Ausstellung im Palais Coburg präsentiert. (bis 20. Juni, Mi-So, 12-18 Uhr).

„Wiener Sängerknaben“, von Lukas Beck und Tina Breckwoldt, 176 Seiten, ca. 150 Farbfotos, erschienen im NP Buchverlag, 29,90 Euro

Redaktion: Bernhard Degen

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