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Im Main gefundene Buben nicht ertrunken

Die zwei im Main gefundenen toten Kinder sind nicht ertrunken, wurden aber möglicherweise vergiftet. Vater hinterließ Schreiben an Mutter und Polizei.

Die Obduktion habe zunächst keine Hinweise für einen Tod der Buben durch Ertrinken oder durch äußere Gewalteinwirkungen ergeben, teilte die Polizei am Donnerstag in Frankfurt mit.

Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Kinder vergiftet worden seien, sagte ein Polizeisprecher. Daher liefen derzeit noch toxikologische Untersuchungen. Die Buben im Alter von vier und fünfeinhalb Jahren waren am Mittwoch tot aus dem Main im Frankfurter Osthafen geborgen worden. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass sie bereits am späten Samstagabend starben.

In der Offenbacher Wohnung des verschwundenen 43-jährigen Vaters fanden Ermittler nach Angaben der Polizei schriftliche Notizen des Mannes. Das Schreiben sei an die getrennt lebende Ehefrau und die Polizei gerichtet. Darin versuche der Vater den Vorfall als Unglück darzustellen. Der Fundort der Kinder, die Spurenlage und das vorläufige Obduktionsergebnis widerlegten jedoch eindeutig diese Darstellung. Die Polizei wertet den Inhalt des Briefs daher als „Schutzbehauptung“.

Inzwischen fahndet die Polizei bundesweit nach dem offenbar flüchtigen Vater. Hinweise auf seinen Aufenthaltsort lägen bisher nicht vor, sagte ein Polizeisprecher. Die Mutter der Buben hatte am Dienstag gegen ihren Mann Anzeige wegen Kindesentziehung erstattet, weil er die Söhne nicht wie verabredet zu ihrem Wohnsitz zurückgebracht hatte. Das deutsche Ehepaar indischer Herkunft lebte seit einem Jahr getrennt und hatte das gemeinsame Sorgerecht.

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