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Im Kürbis über den Jannersee rudern ist das Ziel

Andreas Kalb hat ein Faible für Kürbisse.
Andreas Kalb hat ein Faible für Kürbisse. ©Edith Rhomberg
Andreas Kalb erntet derzeit viel Gemüse und tonnenweise Kürbisse.
Andreas Kalb Ländle Bur

Dornbirn. Sie tragen klingende Namen wie Lunga di Napoli, Blue Hubbard, Muscade de Provence oder Vegetable Spaghetti. Es sind nur einige der mehr als 50 Sorten Kürbisse, die der Lauteracher Andreas Kalb, 46, anbaut. „Die Kürbisse hat er angefangen“, sagt seine Mutter Paula Kalb, die früher mit dem hofeigenen Gemüse und Fleisch auf den Markt fuhr. Jetzt hilft sie zu Hause mit und kocht für alle, wenn Erntezeit ist. Und geerntet wird derzeit viel. Kartoffeln, gelbe und rote Randig, Salat, Sellerie, Bohnen, Tomaten und mehr geben die Äcker reichlich her. Und dann sind da Berge von Kürbissen mit den schönen Namen in leuchtendem Orange oder Gelb und vielen Schattierungen von Grün. „Einige Tonnen sind es schon“, bleibt der Bauer schmunzelnd eine genauere Mengenangabe der Hauptsorten Hokkaido und Halloween schuldig.

Nach und nach entwickelte Andreas Kalb ein großes Faible für die Kürbisse, aus denen sich unterschiedliche Speisen auf den Tisch bringen lassen. Suppe, Gnocchi, Risotto, Chutney oder Kuchen, um nur ein paar kulinarische Tipps zu erwähnen. Ergänzt wird die Palette mit einer Idee des Kürbisliebhabers, den Kürbisnudeln, die der Martinshof in Buch für ihn herstellt. Die Kürbisausstellung vor dem neu erbauten und vor einem Jahr eröffneten Hofladen in der Lerchenauerstraße 33 erfreut Passanten und Kunden, das diesjährige Kürbisfest findet am 6. Oktober statt.

Ein Weltrekord

Nun aber genug der Kürbisse, würde man meinen – wenn da nicht die Riesenkürbisse wären. Entscheidend, ob ein Exemplar zum Giganten heranwächst oder nicht, ist nicht nur der Dünger, oder gar der Zufall. „Es ist der Samen, und der kann schon mal 350 Euro pro Stück kosten“, verrät der Vater des dreijährigen Leon. Gibt es einen neuen Rekord? Das fragt sich die Fachwelt jedes Jahr aufs Neue bei der Kürbisausstellung in der deutschen Stadt Ludwigsburg. Und die Idee, in einem Kürbis über den Jannersee zu schippern, stammt ebenfalls von dort. „Letztes Jahr hätte es beinahe geklappt“, sagt Andreas Kalb, denn sein 320 Kilo schwerer Riesenkürbis wäre dafür genau richtig gewesen. Leider fehlte die Zeit, daraus ein Boot zu machen und das Abenteuer zu wagen. Der aktuelle Weltrekordkürbis eines Belgiers wog übrigens 1190,50 Kilo und wurde am 2. Oktober 2016 in Ludwigsburg prämiert.

Fleisch vom Kalb, Rind, Schwein und Lamm bringt der Ländle Bur ebenfalls auf den Markt. Für die Tiere auf dem Hof ist Andreas Bruder Dietmar, der auch Bäcker ist, zuständig. Die beiden Brüder übernahmen den Hof im Jahr 2012 von den Eltern Paula und Hermann Kalb, genau hundert Jahre nachdem der Urgroßvater Xaver Kalb das Anwesen erworben hatte. „Die Direktvermarktung erweist sich als der richtige Weg“, sagt Andreas Kalb, der mit der Unterstützung seiner Frau Andrea und der ganzen Familie rechnen darf.

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