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Im Kampf gegen die Armut

Pfarrer Franz Winsauer braucht keine Fragen darüber, warum er unermüdlich hilft. Wenn es um die Vorbereitung der Hilfsgüter für Albanien geht, legt er persönlich Hand an.

Die sechs Damen huschen geschäftig in der Garage herum. Überall sind Bananenschachteln gestapelt. Eine Ladung von Hilfsgütern für Albanien erfährt ihren letzten Check. Mitten drinnen: Pfarrer Franz Winsauer. In Schale hat sich Hochwürden gelegt. Weil die Zeitung kommt. „So kennen wir ihn gar nicht“, moniert eine der guten Geister. Franz Winsauer packt gewöhnlich „im Schaffarhäߓ an.

Norden zugeteilt

Des Pfarrers außergewöhnlich gute Tat feiert dieser Tage ihren 15. Geburtstag. So lange schon engagiert sich der Geistliche bereits für Albanien. Sammelt Woche für Woche Kleidung, Spielsachen, Stoffe und anderes Nützliches. Halt alles, was Menschen in Not gut gebrauchen können. “ Und glauben Sie mir, die Menschen dort sind wirklich in Not.“ „Dort“ heißt für Franz Winsauer der Norden Albaniens, genauer noch der Bezirk Mirdita. „Es fing alles an mit Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in Tirana. Da wurde bundesweit eine großangelegte Albanienhilfe initiiert. Ich habe mich gemeldet. Uns wurde der Norden zugeteilt.“

Ein Sack Mehl

Der ehemalige Pfarrer von Schwarzach war schon fünf Mal „unten“. Immer noch ist er berührt von der Armut der Menschen. „Am Land hat etwa nur die Hälfte der Menschen einen Herd. Viele sind im Winter drei Monate von der Umwelt abgeschnitten. Wissen Sie, wie wichtig es für diese ist, wenn sie nur einen großen Sack Mehl in dieser Zeit haben? Dabei ist diese Hilfe nicht so einfach. Über das ehemalige Jugoslawien können die Hilfslieferungen nicht gebracht werden. „Da würde nichts ankommen.“ Die Fähre mit einem Sattelschlepper samt Anhänger kostet 3000 Euro.

Teure Transporte

Für Winsauer und sein Team ist es schwieriger, dieses Geld aufzutreiben, als die Hilfsgüter. Fünf Mal jährlich geht so ein Transport nach Albanien, daneben unterstützt der Pfarrer andere Sozialprojekte vor Ort. Warum er sich das als 73-Jähriger alles antut? „Das kann doch keine Frage sein, wenn man um die Not der Menschen dort weiß.“

ZUR PERSON

Franz Winsauer
Beruf: Pfarrer im Ruhestand
Wohnhaft: Dornbirn
Geboren: 16. August 1933
Hobbys: Gartenarbeit, Lesen
Lieblingsbuch: Die Bibel
Lieblingsessen: Käsknöpfle

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