„Ameisenschmuggler“ decken sich für den Eigenbedarf mit am Zoll vorbei geschleuster Rauchware ein, „illegale mobile Trafikanten“ beliefern Privatkunden und die Organisierte Kriminalität betrügt den Staat im großen Stil um Steuereinnahmen.
Von 400 bis 500 solcher „illegaler Trafikanten“, die mit Autos von Haus zu Haus fahren, müsse man hier zu Lande ausgehen, sagte der Sicherheitsexperte. Erst am Donnerstag war den Fahndern wegen eines Telefonhinweises über die eigens eingerichtete „Schmuggel-Hotline“ der Wirtschaftskammer ein solcher „Geschäftsmann“ ins Netz gegangen:
Ein Trafikant hatte die Fahnder auf den Kriminellen aufmerksam gemacht, der in Südösterreich sein Unwesen trieb. Bereits wenige Stunden später stellten die Ermittler den Mann.
Einmal wöchentlich hatte der gefasste Betrüger die Schmuggel-Glimmstängel ausgeliefert: 100 bis 200 Stangen hatte er dabei jedes Mal im Gepäck. Rund zwei Millionen Stangen Zigaretten werden pro Jahr auf diese Art und Weise in Österreich an den Raucher gebracht, schätze Bachler. „Illegale Trafikanten“ könnten dabei durchaus auch der verlängerte Arm einer großen Organisation sein, meinte er.
In Österreich verkaufte Schmuggel-Zigaretten stammen zu rund einem Viertel von „strategisch organisierten“ Kriminellen, die im großen Stil international operieren, so Bachler. Die gleiche Menge entfalle auch auf kleinere betrügerische Organisationen, die sich auf zwei bis drei Länder spezialisieren. Ein Drittel wird von „illegalen Trafikanten“ in die Alpenrepublik geschleust. Etwa ein Zehntel entfalle auf den Ameisenschmuggel. Im Vorjahr gingen den Ermittlern beispielsweise 5.135 „kleine Fische“ ins Netz.
Die Schmuggel-Hotline, mit deren Hilfe es bereits zu einigen Anzeigen und Aufgriffen illegaler Rauchware gekommen sei, soll auch 2007 „stark forciert“ werden, kündigte der Sicherheitsexperte an. Hinweisen der Anrufer gehen Privatdetektive nach, um den Zollfahndern des Ministeriums Grundlagen für Ermittlungen zu liefern, erklärte Bachler.