Im Bildungsministerium prüfen Beamte derzeit Vorwürfe, wonach es an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) zu Tierversuchen ohne Genehmigung gekommen sei. Man habe über eine Rechtsanwältin eine entsprechende Mitteilung, dieser würde jetzt von Amts wegen nachgegangen, erklärte dazu ein Vertreter des Ministeriums auf Anfrage der APA.
Im Detail geht es um einige Dissertationen, im deren Rahmen es zu den Verfehlungen gekommen sein soll. Zur Überprüfung der Sache habe man von der VUW die Unterlagen angefordert. Eine erste Recherche durch das Bildungsministerium habe allerdings ergeben, dass es jedenfalls für einen Teil der beschuldigten Dissertanten Tierversuchsgenehmigungen gegeben habe dürfte, sagte der Beamte. Näheres könnte erst nach Vorliegen der angeforderten Unterlagen entschieden werden.
Vorwürfen gegen Geburtenklinik
Das Nachrichtenmagazin profil hat in seiner jüngsten Ausgabe von Vorwürfen gegen die Geburtenklinik der VUW und ihren Leiter Jörg Aurich berichtet, wonach es an der Klinik unangemeldete und daher illegale Tierversuche gegeben habe. Das Magazin zitiert auch einen VUW-Professor, der von grauenhaften Versuchen berichtet.
Bereits im Vorjahr sei ein Gutachten des Landwirtschaftsministeriums zu dem Schluss gekommen, dass es an der VUW unangemeldete Tierversuche gegeben habe. Der damalige Gutachter erhebt laut profil schwere Vorwürfe gegen die Universität. Die Missstände würden seit Jahren bestehen, es würden bei Tieren größte Schmerzen in Kauf genommen, ohne um Genehmigungen anzusuchen.
VUW-Rektor Wolf-Dietrich von Fircks hat die Vorwürfe zurückgewiesen. In zwei der fünf zur Meldung beim Ministerium gebrachten Dissertationen habe es sehr wohl Genehmigungen gegeben. Beim Rest der Versuche habe es sich um Routineverfahren gehandelt, für die es keiner Genehmigungen bedürfe.
Redaktion: Christian Wata