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Illegal in Wien: Matratze und zwei Euro Stundenlohn

Bei einer Streifung durch die Fremdenpolizei sind in der Nacht auf Donnerstag in Wien fünf Ausländer erwischt und in Schubhaft genommen worden, die sich illegal in Österreich aufhielten.

Unter Festgenommenen befanden sich zwei Inder, die bereits jahrelang als so genannte U-Boote unter tristesten Bedingungen lebten und für den sprichwörtlichen Hungerlohn Gelegenheitsarbeiten verrichteten. Das gab die Polizei am Freitag bekannt.

Die beiden Männer wohnten in einem Massenquartier, in dem für einen Schlafplatz 200 bis 300 Euro pro Monat zu bezahlen waren, wie Richard Ber von der Fremdenpolizei sagte. Die Schlafplätze bestanden aus jeweils einer Matratze auf einer aus Holz gezimmerten Art Zwischendecke in einem kleinen Raum. Verdingt haben sich die Männer als Gelegenheitsarbeiter, „sozusagen als Mädchen für alles“, wie Ber schilderte. Dazu gehörten Hilfsarbeiten auf Baustellen, für die unter solchen Voraussetzungen ein Stundenlohn von zwei bis drei Euro schon relativ hoch sei.

„Die Menschen leben dabei buchstäblich von der Hand in den Mund. Sie arbeiten manchmal nur stundenweise auf einer Baustelle. Solche Beschäftigungsmöglichkeiten werden durch Mundpropaganda vermittelt, sie sprechen sich unter illegal in Österreich lebenden Menschen herum“, erläuterte der Polizeijurist.

Grundsätzlich, so Ber, seien in jüngster Zeit mehr Inder und auch Pakistaner zu registrieren, die in Österreich Asyl zu bekommen versuchen. Erst in der Nacht auf Mittwoch war auf der Wiener Südost-Tangente ein Kleinlaster mit 18 Männer aus diesen beiden Ländern gestoppt wurden, die im Laderaum zusammengepfercht waren. Der Lenker des Schlepperfahrzeugs rannte über die Autobahn davon.

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