Wenn sich heute für alle Festivalbesucher die Openair-Pforten am Alten Rhein öffnen, wird Bettina Hämmerle mittendrin statt nur dabei sein. Genau genommen ist sie das aber nicht erst ab heute, sondern bereits seit vergangenem Freitag. Um das kulinarische Wohlergehen der etwa 50 Helfer und Bühnenbauer kümmert sie sich seitdem während des Festivals werden es noch mehr. Kartoffeln schälen, Würste grillen, Nudeln kochen und vieles mehr steht dieser Tage also von acht Uhr morgens bis ein Uhr nachts auf der Agenda der Lustenauerin. Mit Geschnetzeltem, Wurstnudeln, Hackbraten und anderen Leckerbissen verwöhnt sie gemeinsam mit Maria Hagen, der Mutter von Veranstalter Hannes Hagen, die freiwilligen Helfer.
1000 Mahlzeiten
Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt bestimmt 1000 Mahlzeiten zubereitet, erzählt sie. Teilweise drei Mal 120 Menüs am Tag. Dass man da durchaus mal ins Schwitzen kommt, versteht sich von selbst. Aber mit Marias 19-jähriger Erfahrung hat bislang noch alles wunderbar geklappt, ergänzt die BWL-Studentin. Sogar Käsknöpfle für 100 Mann. Heuer dürfen sich die Helfer aber keine Knöpfle mehr erwarten, das war einfach zu viel Arbeit, lacht sie. Die 23-Jährige ist seit fünf Jahren Mitglied des Lustenauer Kultur- und Jugendvereins Szene, der das Openair alljährlich organisiert. Es ist schön, das Openair gemeinsam auf die Beine zu stellen. Binnen weniger Tage verwandelt sich das Areal von einer grünen Wiesenlandschaft in ein Festivalgelände mit kompletter Infrastruktur. Der Zusammenhalt der Helfer während dieser Zeit sei beeindruckend, diese Atmosphäre kann man gar nicht beschreiben, so Hämmerle. Das schweißt zusammen. Richtig zufrieden könne man aber erst sein, wenn die Besucher glücklich sind, sagt die Lustenauerin. Und natürlich, wenn es den Helfern geschmeckt hat, fügt sie mit einem Lächeln hinzu. Das eigene Vergnügen darf aber natürlich auch nicht zu kurz kommen: Am meisten freue ich mich auf Culcha Candela. Auch wenn ich sie schon drei Mal gesehen habe sie sind immer wieder toll.
Kein Sommer ohne Openair
Eine Augustwoche ohne das Openair und dessen Vorbereitungen ist für die Lustenauerin unvorstellbar. Bislang konnte die FH-Studentin ihre freiwilligen Festivaldienste in den Sommerferien leisten ab September ist damit aber Schluss, denn dann hat Hämmerle ihre mündliche Abschlussprüfung und sie wird in einem Liechtensteiner Unternehmen als Controllerin ins Berufsleben einsteigen. Ich werde aber auch künftig tatkräftig dabei sein, sagt sie, ohne zu zögern. Dann muss eben der Urlaub dafür geopfert werden. Und das gerne. Denn ein Openair-Wochenende, ohne mitzuhelfen, ist kein richtiges Openair-Wochenende.