“Mich interessiert die Schaffung einer Situation, in der der Betrachter an der Grenze des Raumes balanciert und eine mentale Beziehung zu dem Raum erzeugt, in dem er sich gerade wiederfindet”, so der kroatische Künstler Igor Ekinja, den das Bank Austria Kunstforum, die UniCredit Bank Austria AG und KulturKontakt Austria ab 11. Jänner 2011 im tresor des Bank Austria Kunstforums präsentieren.
Der 1975 in Rijeka geborene Künstler studierte an der Accademia Belle Arti in Venedig Malerei und stellte 2009 bereits im Casino Luxemburg – Forum d’art contemporain, 2008 in der Federico Luger Galerie in Mailand und 2007 in der Galerie Krobath Wimmer in Wien. Derzeit ist Ekinja auch in der, von Luc Tuymans, organisierten Ausstellung “Blick auf Zentraleuropa” zu bestaunen.
Ein Spiel zwischen Wirklichkeit und Imagination
Igor Ekinjas räumliche Interventionen spielen mit Wirklichkeit und Imagination, genauso wie mit Materialität und Immaterialität. Die Mittel, mit denen er seine Kreativität ausdrückt, sind ebenso simpel wie vergänglich. Von Klebeband, über Elektrokabel bis hin zu Staub und Asche. Eine Straßenlaterne erscheint als Silhouette an der Wand; Konturen eines Swimmingpools erzeugen die Illusion eines Hohlraumes; ein ephemerer Staubteppich bedeckt als ornamentales Muster den Galerieboden und löst sich mit dem Überschreiten der Besucher zusehends auf.
Im Jänner 2011 wird er sich mit dem tresor des Bank Austria Kunstforums einem neuen Raum stellen. Da Ekinjas Werke ortspezifisch angelegt sind, wird er sich mit eigens für den tresor entworfenen Arbeiten dieser neuen Herausforderung stellen, die er zum Hauptbestandteil seiner “Wahrnehmungs”-Architektur machen wird.
Die Leere als aktives Gestaltungselement
Für seine Ausstellung “Made in:side” in der Galleria Contemporaneo, 2009, in Venedig sah er sich mit einer vergleichbaren “White Cube-Situation” konfrontiert. Dort zeichnete er, oder konstruierte mit einfachen Klebebändern, auf den Wänden und dem Boden geometrische Formen, die im Wahrnehmungsprozess zu imaginären Volumina ergänzt als Kartonkisten lesbar werden. Im darauf folgenden Arbeitsschritt wird die erzeugte Spannung zwischen minimalistischem Flächenbezug und illusionistischem Effekt fotografisch festgehalten.
In allen seinen Werken benutzt er Leere als aktives Gestaltungselement und auch diese sind wieder im Übergang zwischen zwei- und dreidimensionaler Form angelegt. Igor Ekinja will die Betrachter seiner Kunstwerke dazu bringen, ihr Verhältnis zur sichtbaren Welt zu befragen, da seine Arbeiten das Offensichtliche stark bezweifeln.
Die Ausstellung wird von Heike Eipeldauer (Bank Austria Kunstforum) und Annemarie Türk (KulturKontakt Austria) kuratiert. Anlässlich der Ausstellung erscheint im Februar ein Katalog im Verlag für moderne Kunst Nürnberg.
Weitere Informationen zur Veranstaltung, können Sie auf der Homepage des Bank Austria Kunstforums finden.