Aus der Sicht von Ministerpräsident Sali Berisha habe der IGH “unwiderlegbar bewiesen, dass die Unabhängigkeitsausrufung ein unausweichliches Ergebnis war, ein nicht anzuzweifelndes Recht der Angehörigen des Volkes des Kosovo”.
Berisha sah in einer von der Zeitung “Koha Jone” zitierten Erklärung auch einen Beitrag dafür, die Beziehungen zwischen Albanern und Serben neu zu gestalten – “zwei wichtige Nationen in der Region, zwei Nationen, die unabhängig von der Geschichte nun gemeinsam das europäische Ideal haben”.
90 Prozent der Einwohner des Kosovo sind ethnische Albaner. Der IGH hatte am Donnerstag in einem Rechtsgutachten festgestellt, dass die Ausrufung der Unabhängigkeit der früheren südserbischen Provinz Kosovo am 17. Februar 2008 das “allgemeine internationale Recht nicht verletzt” habe. Weiters hieß es: “Dem Gerichtshof obliegt es nicht, sich dazu zu äußern, ob das Völkerrecht dem Kosovo ein positives Recht gibt, einseitig seine Unabhängigkeit zu erklären, und erst recht nicht, ob das Völkerrecht Einheiten eines Staates ein allgemeines Recht gibt, sich einseitig von diesem loszusagen.”