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IG Autoren kritisiert Umbennenung der Unterrichtsfächer

Das Fach Deutsch, Lesen und Schreiben an den Volksschulen soll künftig nur noch Deutsch heißen
Das Fach Deutsch, Lesen und Schreiben an den Volksschulen soll künftig nur noch Deutsch heißen ©APA/HELMUT FOHRINGER
Das Fach Deutsch, Lesen und Schreiben an Volksschulen soll künftig nur mehr Deutsch heiße. Die Die IG Autorinnen Autoren warnt deshalb vor der Abschaffung von Literatur.
Unterrichtsfächer erhalten neue Namen

Mit dem Schuljahr 2023/24 bekommen Volks- und Mittelschulen sowie AHS-Unterstufen neue Lehrpläne, die laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) "Wissen, Können und Handeln" stärker integrieren als früher. So manches Unterrichtsfach bekommt dabei auch eine neue Bezeichnung. So soll das Fach Deutsch, Lesen und Schreiben an den Volksschulen künftig nur noch Deutsch heißen. Die IG Autorinnen Autoren warnt deshalb vor der Abschaffung von Literatur an Volksschulen.

IG Autoren warnen vor Abschaffung der Literatur

Literatur, Lesen und Bücher würden bei dieser Neuausrichtung systematisch ausgeklammert, kritisiert die IG Autorinnen Autoren am Mittwoch in einer Aussendung. Die IG habe vor Jahren ein umfassenden Konzept zur Reform des Deutschunterrichts vorgelegt, das auch in Buchform veröffentlicht wurde. Neben einer stärkeren Einbeziehung der Literatur und auch des Lesens bereits ab den Volksschulen wird darin auch eine Umbenennung des Fachs in Deutsch und Literatur oder auch in Deutsch, Lesen, Schreiben und Literatur vorgeschlagen.

"Die jetzt vorgelegten Pläne drücken das Gegenteil aus: Das weitere Zurückdrängen bis hin zur Abschaffung der Literatur, des Lesens, des Schreibens und der Bücher, auch in der Lehrerausbildung und im Schulbuchbereich", warnen die Autoren. Das Fach in Deutsch umzubenennen hieße die Sprache auf ihre Rolle als Kommunikationsmittel zu reduzieren, kritisiert Sprecher Gerhard Ruiss gegenüber der APA. "Entweder war es planerische Einfallslosigkeit im Umgang mit Deutsch oder aber intendierte Reduktion. Auf jeden Fall sind diese Pläne unhaltbar und müssen umgehend korrigiert werden."

Lehrervertreter erfuhren von geplanter Reform aus den Medien

Bisher sei man bei diesem Thema in einem guten Austausch mit dem Bildungsministerium gewesen, so Ruiss. Von der aktuell geplanten Reform, die laut Ministerium seit zwei Jahren vorbereitet wird, habe man allerdings wie auch die Lehrervertreter erst aus den Medien erfahren. "Jetzt hat man das Gefühl, da fährt die Dampfwalze drüber und macht alles platt." Die Reformvorschläge der IG Autoren müssten nun jedenfalls umfassend in die geänderten Unterrichtspläne und Unterrichtsfachbezeichnungen einbezogen werden, fordert Ruiss.

(APA/Red)

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