Durchtrainiert, schlagkräftig, schnell: Wenn Sarah Michelle Gellar früher im Fernsehen als “Buffy” auftauchte, hatten Blutsauger nichts zu lachen. Doch das ist auch schon wieder sieben Jahre her. Nach einigen mittelmäßig erfolgreichen Filmen schlägt Gellar jetzt subtilere Töne an ? und erntet aktuell mit der Tragödie “Veronika beschließt zu sterben” (siehe Foto) viel Kritikerlob.
Seitenblicke: Sieben Jahre lang haben Sie mit der Fernsehserie “Buffy” weltweit große Erfolge gefeiert. Danach wurde es still um Sie. Ist es schwer, plötzlich nicht mehr im Rampenlicht zu stehen?
Sarah Michelle Gellar: Mein Antrieb war nie, bloß berühmt zu sein. Ich bin nicht Schauspielerin geworden, um geliebt und gefeiert zu werden. Ich bin einfach nur unendlich dankbar für die Erfahrungen, die ich mit “Buffy” machen durfte. Ich bin sehr stolz auf die Serie. Sie hat Maßstäbe gesetzt, war echt genial.
Warum haben Sie dann nach sieben Staffeln Schluss gemacht?
Weil ich ausgebrannt war und mehr Zeit für mich und meine Ehe brauchte. Wir haben an den meisten Tagen bis zu 16 Stunden gedreht, da kommt man nach Hause und fällt nur noch geschafft ins Bett. Sieben Jahre sind eine lange Zeit bei diesem Rhythmus.
Ihr Sprung vom TV zum Kino lief nicht so gut, wie Sie sich das vielleicht vorgestellt hatten. Bei Kolleginnen wie Katherine Heigl klappte das besser. Was macht Heigl besser als Sie?
Wenn es mir darum ginge, nur noch in romantischen Komödien zu spielen, könnte ich mich dumm und dämlich arbeiten. Aber das ist nicht mein Anspruch. Eine Rolle muss mich fordern, alles andere würde mich schnell langweilen. Das Problem: Rollen, in denen Frauen stark, unabhängig, athletisch sein dürfen, sind selten.
Das bedeutet, Sie sitzen zu Hause und langweilen sich?
Ich habe eine einjährige Tochter, von Langeweile kann also keine Rede sein! (Lacht.) Unsere kleine Charlotte hält mich mächtig auf Trab. Und wenn ich nicht drehe, engagiere ich mich für Wohltätigkeitsorganisationen, die Krebs oder Hunger bekämpfen. Anderen zu helfen, das habe ich von meiner Mutter.
Wieso haben Sie eigentlich erst nach fünf Jahren Ehe den Nachnamen Ihres Mannes [Freddie Prinze Jr.] angenommen?
Weil es sich einfach gut und richtig angefühlt hat. Aber ich werde weiter unter Sarah Michelle Gellar Filme drehen. So kennen mich die Leute einfach.
Und wie sieht?s mit einer Kinoversion von “Buffy” aus?
Warum nicht? Ich fühle mich längst nicht zu alt, um Vampire zu schlachten. (Lacht.)
(Seitenblicke Magazin/Foto: Einhorn Film)