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"Ich respektiere die Richter"

Silvio Berlusconi hat am Freitag versichert, dass er die Richter respektiere. Der Premierminister hatte in einem Interview Richter als "geistesgestört" bezeichnet.

„Der Respekt für den Einsatz der Richter kann nicht einmal angesichts der unbestreitbar parteiischen Haltung einzelner Staatsanwälte in Frage gestellt werden“, hieß es in einer Pressemitteilung, die Berlusconi am Freitag in Porto Rotondo (Sardinien) veröffentlichte. In seiner Sommerresidenz Villa Certosa auf Sardinien traf Berlusconi am Freitag den spanischen Premierminister Jose Maria Aznar.

„Aus tiefer Überzeugung und aus Respekt für die institutionellen Pflichten, die mit der Trennung der Mächte zusammenhängen, habe ich mich stets an dieses Prinzip (Respekt für die Richter, Anm.) gehalten“, schrieb Berlusconi.

Der Premierminister und EU-Ratspräsident hatte in einem Interview mit dem britischen Wochenmagazin „The Spectator“ die italienischen Richter als „geistesgestört“ bezeichnet. „Wenn Richter diesen Job haben, ist es, weil sie anthropologisch (vom Rest der Menschen) verschieden sind. Daher arbeite ich, um alles zu reformieren“, hatte der Regierungschef erklärt.

Berlusconi hatte das Interview vor einer Woche Boris Johnson, Chefredakteur des „The Spectator“, und Nicholas Farrell, Kommentator der italienischen Tageszeitung „La Voce di Rimini“, in seiner Sommerresidenz gegeben. Seine Worte lösten helle Empörung des Richterverbands ANM und der Opposition aus. Berlusconis Sprecher, Paolo Bonaiuti, hatte bereits am Donnerstag die Aussagen des italienischen Regierungschefs relativiert und von einer „offensichtlichen journalistischen Ausmalung“ der Tatsachen durch die beiden Medienvertreter gesprochen.

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