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"Ich musste davonrennen" – Tanja aus Hard schildert beängstigende Erfahrung am Dornbirner Bahnhof

Nach Belästigung und Verfolgung wurde Tanja jegliche Hilfe verweigert.
Nach Belästigung und Verfolgung wurde Tanja jegliche Hilfe verweigert. ©VOL.AT/Paulitsch/Canva/Symbolbild
Mit VOL.AT kehrte sie an den für sie traumatisierenden Ort zurück und schilderte ihre beängstigende Begegnung am Bahnhof Dornbirn. Auch ein Jahr nach der Tat vermeidet sie den Ort, wann immer es möglich ist, und fühlt sich dort weiterhin unsicher.

Es sollte ein ganz normaler Abend werden: Tanja wollte sich mit einer Bekannten in der Dornbirner Innenstadt treffen und war mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Am Bahnhof Dornbirn angekommen, bemerkte sie, dass sie beobachtet wurde.

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Video: Was Tanja am Dornbirner Bahnhof erlebte

"Er fragte mich immer wieder: 'Kommst du mit mir?'"

"Ein Mann hielt sich in meiner Nähe auf und folgte mir", erinnert sich Tanja zurück. Zunächst versuchte sie, die Situation zu ignorieren, doch dann sprach er sie an. "Er fragte mich immer wieder: 'Kommst du mit mir?'. Ich habe klar Nein gesagt und ihn gebeten, mich in Ruhe zu lassen." Doch der Mann blieb hartnäckig und bedrängte sie weiter.

Eskalation und Flucht

Die Situation eskalierte, als der Mann plötzlich übergriffig wurde. „Er hat mich angegrabscht – und dann hat es mir gereicht.“ Tanja fühlte sich hilflos, ängstlich und wütend. „Ich habe gesagt: ‚Jetzt ist fertig!‘, aber er ließ nicht locker.“

Auf der Suche nach Hilfe wandte sie sich an die ÖBB-Security vor Ort. "Doch die haben mir gesagt, ich soll mich nicht so anstellen", berichtet sie enttäuscht. Schließlich blieb ihr nur die Flucht. "Ich musste wirklich davonrennen", erinnert sich Tanja. Erst nach einiger Zeit gelang es ihr, den Mann abzuhängen.

"Holen unsere Töchter immer ab"

Nicht nur für sich selbst macht Tanja sich Sorgen – auch um ihre beiden Töchter. "Sie arbeiten beide in der Dornbirner Innenstadt, oft bis Mitternacht. Wir holen sie eigentlich immer ab, weil wir nicht wollen, dass sie allein am Bahnhof unterwegs sind." Wenn das nicht möglich ist, gibt sie ihnen klare Anweisungen: "Meine Tochter soll so tun, als würde sie telefonieren. Ich hoffe, dass das hilft, sicher bin ich mir aber nicht."

Forderung nach mehr Sicherheit

Für Tanja steht fest: Die derzeitige Situation ist unhaltbar. "Ich finde es hier einfach gefährlich. Frauen sollten sich ohne Angst bewegen können, ohne verfolgt oder bedrängt zu werden." Sie fordert mehr Maßnahmen, um die Sicherheit am Bahnhof zu erhöhen – nicht nur für sich selbst, sondern für alle Frauen. Obwohl es beim Bahnhof Dornbirn eine Polizeistation gibt, würde sie sich viel mehr Präsenz von der Exekutive wünschen. "Ich habe das Gefühl, dass das alles nicht so ernst genommen wird. Und das ist traurig."

(VOL.AT)

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